Von Jürgen Müller

Meißen/Radebeul. Der Leiter des Polizeirevieres Meißen Hanjo Protze hat sich gegen die Einrichtung eines Polizeirevieres in Radebeul ausgesprochen. „Ich verstehe zwar den Wunsch nach einem eigenen Revier. Es gab in den vergangenen Jahren umfangreiche Strukturveränderungen bei der Polizei. Ich möchte diese neuen Strukturen nicht schon wieder ändern“, sagte er im Gespräch mit der SZ. Zudem schlucke ein neues Polizeirevier Personal für die administrativen Strukturen. Diese Leute fehlten dann auf der Straße. Zudem ginge auch in Radebeul die Kriminalität zurück.

Die Sicherheit in Radebeul sei neben der Polizei auch durch die Bereitschaftspolizei, die Dresdner Verkehrspolizei, die Reiterstaffel, die Sicherheitswacht und Bürgerpolizisten gewährleistet. So habe im vergangenen Jahr beispielsweise die Bereitschaftspolizei an 24 Tagen Unterstützung im Polizeirevier Meißen geleistet. 18 Bürgerpolizisten seien im Revierbereich im Einsatz, das sei die mit Abstand höchste Zahl in der Polizeidirektion Dresden. „Die Bürgerpolizisten sind unsere Geheimwaffe zum Kontakt mit den Bürgern und den Gewerbetreibenden. Wir sind auch sehr dankbar, dass die Stadt Radebeul sechs gemeindliche Vollzugsbedienstete einsetzt“, so Hanjo Protze.

Das Polizeirevier Meißen erstreckt sich auf eine Fläche von 590 Quadratkilometer. In 19 Städten und Gemeinden leben rund 190 000 Menschen. Neben dem Polizeirevier Meißen, das rund um die Uhr besetzt ist, gibt es Polizeistandorte in Radebeul, Coswig, Moritzburg, Radeburg und Nossen, dazu Büros in Zehren und in der Meißner Altstadt. Fünf Streifenwagen sind rund um die Uhr einsatzbereit. Im Revier sind 161 Vollzugsbeamte und 14 Tarifbeschäftigte angestellt.

Das Polizeirevier Meißen umfasst im Wesentlichen den Altkreis Meißen-Radebeul. Lommatzsch gehört nicht dazu, sondern wurde dem Polizeirevier Riesa zugeteilt.