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Pfefferspray gegen Flüchtlinge

Tumult an der Zahlstelle: Polizeikommando kommt dem Sicherheitsdienst am Landratsamt zu Hilfe.

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© Symbolfoto/dpa

Meißen. Zu Tumulten kam es am Eingang des Meißner Landratsames am Dienstagvormittag. Das teilte die Polizei gestern mit. Mehrere Beamte und der Sicherheitsdienst des Landratsamtes mussten eine Massendrängelei vor der Tür des Gebäudes in der Loosstraße beenden. Während der Auszahlung von Geldleistungen an Asylbewerber bildete sich eine Schlange von etwa 160 Personen. Durch den Sicherheitsdienst wurden aber immer nur wenige Personen eingelassen, der Rest musste in der Kälte stehen. Das führte zu der Massendrängelei. „Wir haben dann einen Beratungsraum für frierende Frauen und Kinder geöffnet“, sagte Helena Musall vom Landratsamt. „Das reichte offenbar nicht aus. Die Männer drängelten weiter.“

Der Wachdienst rief schließlich die Polizei um Unterstützung, da die Situation außer Kontrolle geraten konnte. Es bestand die Gefahr, dass Menschen verletzt werden. Da die beruhigenden Worte der Beamten die Situation vor dem Eingang aber auch nicht verbesserten, setzte die Polizei Pfefferspray gegen die drängelnden Flüchtlinge ein. Anschließend mussten die insgesamt neun Beamten den Zugang zum Gebäude regulieren.

Als Lehren aus dem Vorfall will das das Landratsamt seine Informationspolitik unter den Flüchtlingen verbessern. Musall: „Wir werden verbreiten, dass es nicht nötig ist punkt neun Uhr am Eingang zu stehen.“ Das Landratsamt habe viel länger geöffnet und das Geld gehe ihm auch nicht aus, so Frau Musall. (SZ/um)