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Parken mit dem Handy

Autofahrer können in Dresden bald mit dem Telefon bezahlen. Das kostet aber extra.

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© René Meinig

Von Ralf Hübner

Die Suche nach Kleingeld am Parkscheinautomaten soll in Dresden ein Ende haben. Die Stadt will das sogenannte Handyparken einführen, sodass Autofahrer künftig die Parkgebühr bequem mit dem Smartphone bezahlen können.

Wann soll in Dresden das Handyparken möglich sein?

Voraussichtlich im nächsten Jahr. Die Verwaltung will zunächst ein Konzept erarbeiten. Diesem liegt eine Marktanalyse zugrunde. Firmen seien zu möglichen Kosten befragt worden, der Zeit für die Umsetzung und der benötigten technischen Ausstattung, heißt es. Erfahrungen anderer Kommunen, die das digitale Parken schon eingeführt haben, sind ebenfalls ausgewertet worden. Der Stadtrat hatte das Handyparken im Oktober beschlossen.

Wie funktioniert das Parken mit Smartphone?

Will ein Fahrer sein Parkticket mit dem Handy bezahlen, muss er zuvor eine App auf das Smartphone laden und sich registrieren. Mehrere Anbieter bieten solche Programme an. Man gibt Autokennzeichen und die gewünschte Bezahlmethode an – Lastschrift, Kreditkarte oder Paypal. Sobald das Auto steht, teilt man dies über die App mit. Dasselbe gilt für das Park-Ende. Der Parkplatz wird über die Satellitenortung des Handys ermittelt und die Kosten entsprechend der Parkdauer auf die Minute genau abgerechnet. Das Geld wird eingezogen und an die Stadt weitergeleitet. Möglichkeit Nummer zwei: Man nutzt ein normales Mobiltelefon ohne Internetzugang. Dabei teilt der Fahrer über einen Anruf oder eine Kurznachricht sein Autokennzeichen, den Parkplatz sowie Parkbeginn und -ende mitteilt. Die Parkgebühr wird dann über die Telefonrechnung eingezogen.

Wie will das Ordnungsamt prüfen, ob Parkgebühren bezahlt wurden?

Um die parkenden Autos kontrollieren zu können, benötigen die Mitarbeiter des Ordnungsamtes Geräte mit Internetzugang. Dort geben sie die Autokennzeichen ein und können feststellen, ob das Fahrzeug bei einem Anbieter eingeloggt ist. In manchen Städten müssen die Autofahrer mit Aufkleber hinter der Frontscheibe zeigen, dass sie am Handyparken teilnehmen.

Welche Vorteile bietet das Handyparken sonst noch?

Manche Anbieter unterstützen die Suche nach einem Parkplatz oder ermöglichen Handyparken auch bei Parkhäusern. Die dort installierte Technik erkennt das Autokennzeichen oder eine Zugangskarte hinter der Frontscheibe. Die Parkschranken öffnen und schließen von selbst. Das Ziehen eines Tickets entfällt. Allerdings werden Gebühren dort im Stundentakt abgerechnet. Ein weiterer Vorteil: Wenn jemand mehrere Fahrzeuge nutzt, ist es möglich, auch deren Kennzeichen registrieren zu lassen.

Was muss die Stadt jetzt machen,um das Handyparken einzuführen?

Im einfachsten Fall sucht sie sich ein oder auch mehrere Unternehmen, die auf digitale Parkraumbewirtschaftung spezialisiert sind und die in ihrem Auftrag von den Mobilfunk-Parkern die Gebühren einziehen. Dafür muss sie ihnen Daten zu allen Parkplätzen übermitteln, den Tarif zum Beispiel. Viele Städte arbeiten mit der offenen „Smartparking“-Plattform zusammen, zu der sich mehrere Anbieter wie ParkNow, EasyPark, Yellowbrick, TraviPay
oder Trafficpass zusammengeschlossen haben. Dann sind gleich mehrere Firmen im Stadtgebiet vertreten. Der Autofahrer hat dann die Wahl. Er kann Angebote und Preise vergleichen und sich selbst ein Unternehmen auswählen, das ihm günstig erscheint.

Ist das Handyparken mit zusätzlichen Kosten verbunden?

Ja. Handyparken verursacht zusätzliche Kosten. Diese variieren je nach Tarif des Anbieters. Bei ParkNow etwa werden bei jedem Parken 25 Cent zusätzlich fällig. Es gibt aber auch eine Art Monatskarte für 2,99 Euro. Bei EasyPark sind die Gebühren je nach Stadt unterschiedlich, der Monatstarif liegt bei 4,99 Euro. Auch der Stadt könnten zusätzliche Kosten entstehen, wenn sie sich internetfähige Geräten anschaffen muss.

Kann ich weiterhin mit Münzen mein Parkticket ziehen?

Der klassische Münzeinwurf wird nicht abgeschafft. Außerdem plant die Stadt, die Ticketautomaten so auszurüsten, dass in Zukunft auch die Zahlung mit der EC-Karte möglich ist.