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Ostritz bekommt ein Amphitheater

Die Sanierung der 15 Gebäude des IBZ St. Marienthal ist abgeschlossen. Jetzt werden die Außenanlagen neu gestaltet.

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© SZ/Holger Gutte

Von Holger Gutte

Ostritz. Noch steht Michael Schlitt im Kloster St. Marienthal in Ostritz vor dem ehemaligen Viehhof auf einem in die Jahre gekommenen Parkplatz aus Beton. Großflächig sind hier schon die obersten Betonschichten weggeplatzt, haben sich Betonschichten gehoben beziehungsweise gesenkt. Das Bild passt so ganz und gar nicht in die schmucke Klosteranlage. Das findet auch der Vorstandsvorsitzende des Internationalen Begegnungszentrums St. Marienthal (IBZ).

Das Kloster St. Marienthal in Ostritz.
Das Kloster St. Marienthal in Ostritz. © SZ-Archiv/Matthias Weber

Und das soll sich jetzt ändern. Seit vergangenem Herbst sind bereits die vom IBZ vom Klosterstift langfristig gepachteten 15 Gebäude im Areal saniert. Nun soll auch der Abschluss der Arbeiten an den Außenanlagen des IBZ in greifbare Nähe rücken. Nach dem positiven Votum des Koordinierungskreises für das Regionalmanagement Östliche Oberlausitz, wird jetzt der ehemalige Viehhof des Klosters neu gestaltet.

Der ehemalige Viehhof liegt unmittelbar hinter dem ersten Klostertor. Der Hof ist früher von Kälber-, Rinder- und anderen Ställen umgeben gewesen, erklärt Michael Schlitt am Montag die Herkunft des Namens auf einer Pressekonferenz im IBZ. Immerhin über 100 Kühe wurden darin gehalten. „Bis 1989 sind deswegen noch unter dem Viehhof riesige Güllegruben gewesen. Und oberhalb befanden sich zudem noch riesige Misthaufen. Bis heute ist daher der ehemalige Viehhof vollständig von einer etwa 30 Zentimeter dicken Stahlbetonschicht versiegelt.

Der Hof weist gefährliche Unebenheiten auf und ist derzeit ein Schandfleck, der überhaupt nicht in die Umgebung der denkmalgeschützten, aufwendig sanierten Nachbargebäude passt, schildert Michael Schlitt. Um den Hof, der derzeit als Parkplatz genutzt wird, befinden sich das Jugendgästehaus St. Clemens, das Fachwerkhaus mit der Fernwärme- und Elektrostation, das Gästehaus St. Hedwig und das Celsa-Pia-Haus mit dem Speisesaal und Tagungssaal.

„Wir haben in den vergangenen Jahren mehr als 15 Millionen Euro in die denkmalgeschützten Gebäude investiert“, sagt der IBZ-Vorstandsvorsitzende. Um dieses Gebäudeensemble abzurunden, soll nun auch dessen Umgebung denkmalgerecht gestaltet werden. Künftig wird der gesamte Klosterhof so gut wie „autofrei“.

Und dort, wo jetzt noch Autos vor dem Viehhof stehen, plant das IBZ etwas ganz Besonderes. Hier soll eine Art Amphitheater mit 150 Sitzplätzen entstehen. Dafür soll schon im Herbst dieses Jahres die dicke Stahlbetonschicht und die damit verbundene totale Versiegelung der Fläche beseitigt werden. „Wir wollen hier Theater und Konzerte unter freiem Himmel ermöglichen“, sagt Michael Schlitt. Für die Neugestaltung des ehemaligen Viehhofs werden etwa 120 000 Euro investiert.

Für das Projekt sind bereits einige Vorarbeiten geleistet worden. „In den vergangenen Jahren haben wir schon die Güllegruben und alle Altlasten beseitigt“, berichtet er. Auch die unterirdischen Abwasser- und andere Leitungen wurden erneuert. „Jetzt konzentrieren wir uns hier auf die oberirdischen Arbeiten“, sagt Schlitt. Das Internationale Begegnungszentrum hofft, schon jetzt im Herbst mit den Arbeiten beginnen zu können.

Neben dem Amphitheater soll der ehemalige Viehhof auch begrünt werden. Da, wo jetzt noch eine 30 Zentimeter dicke Betonschicht keinen Regentropfen durchsickern lässt, werden bald zwei große Laubbäume gepflanzt und mehrere Beete angelegt. Bis Ende nächsten Jahres soll der Viehhof im Kloster St. Marienthal völlig neu gestaltet sein. Die Eingänge vor den angrenzenden Gebäuden wurden hier bereits gepflastert.