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Notlandung auf dem Fensterbrett

Eine Brieftaube durfte im Büro beim Pumpenservice Billig übernachten. Dort benahm sie sich leider artgerecht.

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© privat

Von Jens Hoyer

Döbeln. Das Schild an der Bürotür war ungewöhnlich. „Achtung Taube“ lasen die Mitarbeiter beim Pumpenservice Billig am Donnerstagmorgen auf dem Zettel. „Es hat sich keiner reingetraut“, erzählt Jana Billig. Im Büro hatte tatsächlich eine Taube übernachtet – und es war kein schöner Anblick, der sich den Mitarbeitern da am Morgen bot. Der Vogel hatte ein ziemliches Chaos hinterlassen. Sprich: Er hatte alles vollgekackt. „Das war eine ziemliche Sauerei. Die Taube hat sogar aufs Telefon gemacht“, erzählte Jana Billig. Irgendwie hatte die Tierfreundin das wohl erwartet und Zeitungspapier ausgelegt. Auch Haferflocken und Wasser hatte sie ihr hingestellt.

Am Abend des Vortags war die völlig erschöpfte Taube auf dem Fensterbrett notgelandet. Nicht irgendeine, sondern eine Brieftaube. Anhand des Rings am Bein ließ sich herausbekommen, wem sie gehört. Nämlich einer Züchterin in Meerane hinter Chemnitz. „Ich habe mit der Eigentümerin telefoniert. Sie sagte, dass sie am nächsten Tag ohnehin nach Roßwein fahren muss. Da wollte sie die Brieftaube abholen.“ Als sich die Besitzerin am nächsten Tag nicht meldete, ließ Jana Billig das Tier beim Brieftaubenzüchter Wilfried Wiesner in Zschörnewitz, wo sie die Besitzerin abholte. „Herr Wiesner hat gesagt, dass die Taube gestorben wäre, wenn wir sie draußen gelassen hätten.“ Inzwischen sei auch das Büro wieder auf Hochglanz gewienert. „Wir haben alles desinfiziert.“