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Neustadt – wie gemalt

Profis und Laien verewigten Landschaften und Gebäude in ihren Gemälden. Ihre Werke sind jetzt im Stadtmuseum Neustadt zu sehen.

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© Repro: Stadtmuseum

Von Nancy Riegel

Neustadt. Ein Spaziergang durch Neustadt kann entspannend sein, durchaus auch hektisch, manchmal einfach nur notwendig, um von A nach B zu kommen. Aber er kann auch inspirierend sein. Vor allem für die, die ihre Eindrücke mit dem Pinsel festhalten. Es gibt Maler, die sich von Neustadts Landschaft und Gebäuden haben einnehmen lassen und ihre Eindrücke auf der Leinwand verewigt haben. Ihnen widmet das Stadtmuseum seine neue Ausstellung mit dem Titel „Blickwinkel“, die am Sonnabend eröffnet wird.

Die Götzingerhöhe von Helmut Fritsche.
Die Götzingerhöhe von Helmut Fritsche. © Repro: Stadtmuseum
Die Stadtkirche, gemalt vom Polenzer Fritz Lichtenberger.
Die Stadtkirche, gemalt vom Polenzer Fritz Lichtenberger. © Repro: Stadtmuseum

Wer die Schau besucht, wird sicherlich prägnante Ecken aus der Stadt und seinen Ortsteilen sofort auf den Bildern wiedererkennen. Wie den Gasthof Götzingerhöhe mit seinem Aussichtsturm, den Markt mit dem Rathaus in der Mitte und die Stadtkirche. „Es gibt aber auch Malereien von Straßenzügen, bei denen man nicht auf den ersten Blick erkennt, wo genau das ist“, sagt Museumsleiterin Ulrike Hentzschel. Und dann gibt es noch Bilder von Gebäuden, die heute gar nicht mehr stehen, wie das Schloss Polenz. 1950 begann der Abriss des verfallenen Guts, heute zeugt nur noch das Gesindehaus von der einstigen Pracht. Auch interessant, fügt Ulrike Hentzschel noch hinzu, sei ein Gemälde, das die Bauarbeiten des Neubaugebiets am Bruno-Dietze-Ring zeigt.

Wer sind die Menschen, die diese Bilder geschaffen haben? Zwei bekannte Künstler sind Uwe Peschel und Jochen Fiedler. Letzterer hatte erst im Jahr 2016 seine eigene Ausstellung in der Malzgasse. Ansichten vom Schloss Langburkersdorf und dem Polenztal waren damals unter anderem zu sehen. Der Künstler, der 1988 an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden diplomierte und Meisterschüler bei Gerhard Kettner war, malt farbenfroh, lebendig und dynamisch. Uwe Peschel wurde in Neustadt geboren und hat sein Atelier in der „Alten Schmiede“ in Polenz. 1987 legt er seine Diplomprüfung bei Siegfried Klotz ab und arbeitet seitdem freischaffend in Dresden und Neustadt. Auch er zeichnet Ansichten seiner Heimat, seine Werke waren ebenfalls schon bei einer eigenen Schau im Stadtmuseum zu sehen. Die Gemälde der beiden professionellen Künstler werden am Eingang zur Ausstellung im Stadtmuseum aufgebaut werden.

Dahinter sammeln sich die Bilder der Laienmaler, die nicht weniger einnehmend sind. Mit dabei der frühere Kunstlehrer Volkmar Teichmann, der bevorzugt grafisch arbeitet. Oder der Neustädter Helmut Fritsche, der Ölbilder, Aquarelle und Bleistiftzeichnungen fertigte. „Auch Werke von Waldo Köhler sind zu sehen, der im Mal- und Zeichenzirkel des VEB Kombinat Fortschritt in Neustadt mitarbeitete“, fügt Ulrike Hentzschel hinzu. Bei einigen Gemälden kennen die Mitarbeiter des Stadtmuseums noch nicht einmal den Namen des Urhebers. „Nur das Kürzel auf den Bildern“, sagt die Leiterin. Die Ausstellung ist bis zum 11. März zu sehen.

Öffnungszeiten: Dienstag bis Donnerstag 9.30-16 Uhr, Freitag 9.30-14 Uhr, Wochenende 13 bis 17 Uhr

Eintritt zwei Euro, ermäßigt einen Euro