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Neue Buslinie schließt Lücke

Ab dem Sommer werden Tourismusziele in der tschechischen Grenzregion besser zu erreichen sein.

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© Rafael Sampedro

Von Petra Laurin

Zittau/Jablonne. Neue Busverbindungen sollen ab 10. Juni die beiden touristischen Ziele Zittau und Jablonné v Podještedí (Deutsch Gabel) näher zusammenbringen. „Die Busse dafür werden immer an den Wochenenden fahren“, sagt Jan Roženský von der Gesellschaft Korid, die den öffentlichen Personennahverkehr im tschechischen Nachbarkreis Liberec (Reichenberg) organisiert.

Dreimal täglich wird dann an den Wochenenden die verlängerte Linie 6 von Zittau über Lückendorf bis Petrovice (Petersdorf) fahren, außerdem wird von Jablonné nach Petrovice eine neue Buslinie 272 eingeführt, erklärt Roženský. Er betont dabei, dass in Jablonné Anschlussmöglichkeiten mit Zügen und Bussen aus Richtung Liberec, Cvikov (Zwickau) und Nový Bor (Heida) zur Verfügung stehen. Derzeit ist auf der sächsischen Seite in Lückendorf 200 Meter vor der Staatsgrenze zu Tschechien Endstation für Busse, für die tschechischen Busse endet die Fahrt in Petrovice, circa eineinhalb Kilometer von der Grenze entfernt.

Die neuen Busverbindungen sollen vor allem den Tourismus in der Region ankurbeln. Jan Roženský von der Verkehrsgesellschaft hat für seine Landsleute auch schon einen Tipp parat: „Beim Wochenendausflug mit dem Trilex-Zug von Liberec nach Zittau fahren, dort die Schmalspurbahn nach Oybin nehmen, um die Burg- und Klosteranlage zu besuchen, weiter mit der Buslinie 6 nach Petrovice fahren, in die Linie 272 nach Jablonné umsteigen und dort die Basilika der hl. Zdislava besichtigen oder zum Schloss Lemberk spazieren. Von dort geht es mit einem Zug oder Bus zurück nach Liberec.“ Roženský weist zugleich darauf hin, dass das dafür benötigte Euro-Neiße-Ticket für fünf Personen nur 320 Kronen (13 Euro) kostet. Jan Roženský hat die geplanten neuen Busverbindungen jetzt beim zweiten Workshop des AliZi-Projekts vorgestellt, das die Zusammenarbeit zwischen den beiden Partnerstädten Liberec und Zittau vertiefen soll. Nach der Wohnungsproblematik haben sich die Fachleute mit dem öffentlichen Nahverkehr befasst. Lucie Noswitz von der Liberecer Stadtverwaltung berichtete dabei unter anderem über den geplanten Neubau eines Busterminals und Parkhauses in unmittelbarer Nähe des Liberecer Bahnhofes. Die tschechische Seite stellte auch die geplante Erweiterung und Verbesserung des Oder-Neiße-Radweges vor. Auch über eine Interimslösung für eine Bahn-Neubaustrecke von Rumburk nach Seifhennersdorf wurde gesprochen.

Die Fachworkshops zum Thema Wohnen, Umwelt, Tourismus, Mobilität und Bildung sind Bausteine des Projektes „Unterstützung gegenseitiger Zusammenarbeit, Entwicklung und Prosperität im Kooperationsraum Liberec-Zittau“ zwischen Sachsen und der Tschechischen Republik. Das Projekt läuft bis zum Jahresende und wurde von der EU mit mehr als 200 000 Euro gefördert. Die bei den Workshops gesammelten Daten wollen die beteiligten Kommunen bei ihrer Planung verwenden. Das Projekt soll helfen, Attraktivität und Lebensqualität im Grenzraum zu erhöhen, mentale Barrieren abzubauen und somit die lokale Identität der Bewohner zu stärken.