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Mordauftrag in der Hartharena

Das Lampenfieber ist groß. Die jungen Künstler haben eine Tragikkomödie einstudiert. Das war nicht ganz einfach.

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© Lars Halbauer

Von Sylvia Jentzsch

Hartha. Es geht um Korruption, Rache und Geldsucht. Die Zehntklässler des künstlerischen Profils haben sich für die Aufführung der Tragikkomödie „Der Besuch der alten Dame“ des Schweizer Schriftstellers Friedrich Dürrenmatt entschieden. Seit Beginn des Jahres arbeiten sie an der künstlerischen Umsetzung. Das vergangene Wochenende nutzten sie zum Proben, damit zur Aufführung am Mittwoch alles klappt. Eingeladen sind nicht nur Eltern und Großeltern, sondern auch alle interessierten Bürger.

In den vergangenen Jahren schrieben die Schüler des künstlerischen Profils selbst ein Stück. „Das wollten wir zuerst auch. Da aber die Ideen nicht bei allen Anklang fanden, haben wir uns für ein literarisches Stück entschieden“, so Hauptdarstellerin Tabea Kästner (16). Zunächst setzten sich die Schüler mit dem Text auseinander, der für sie am Anfang kompliziert und verwirrend war. „Doch die Neugierde, wie ein solches Stück auf die Bühne gebracht wird, überwog“, so Gerd Winkler, der gemeinsam mit seinen Kollegen Tobias Merker und Torsten Kittler das Projekt leitet. Etwa 20 Jugendliche sind daran beteiligt. Unterstützung gibt es auch von anderen Schülern. So übernehmen zum Beispiel Ole Pusch und Friedemann Schmidt die Lichttechnik.

Das Einstudieren des Textes sei harte Lernarbeit gewesen, da es sich um einen literarischen Stoff handelt und sich die Ausdruckweise wesentlich von der Umgangssprache unterscheide. „Doch es macht wirklich richtig Spaß. Wir sind eine lustige Truppe und ein eingeschworenes Team“, so Tabea Kästner.

In dem Stück geht es um eine alte Dame, die 45 Jahre nach ihrer Vertreibung, als Milliardärin in ihre Heimatstadt Güllen zurückkehrt. Sie unterbreitet den verarmten Anwohnern ein ebenso verlockendes wie unmoralisches Angebot und verspricht: „Eine Milliarde für Güllen, wenn jemand Alfred Ill tötet“.

In der siebten Klasse entscheiden sich die Schüler, die das Harthaer Martin-Luther-Gymnasium besuchen, für eines von drei Profilen, das sie von der 8. bis zur 10. Klasse besuchen. Sie können zwischen Naturwissenschaften, Sprachen und dem künstlerischen Profil wählen.

Das künstlerische Profil ist eine Alternative für Schüler, denen die Naturwissenschaften nicht so liegen oder zwei Sprachen ausreichen. Die Anforderungen an die jungen Künstler sind sehr vielfältig. Sie lernen Dinge aus vielen Bereichen. Da geht es um Technik, das Bauen von Bühnenbildern, Mimik und Gestik und vor allem um soziale Kompetenzen.

Aufführung der Tragikkomödie am Mittwoch, 24. Mai, um 18 Uhr in der Hartharena, Einlass ist ab 17.15 Uhr.