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Moderne Zeiten für junge Rinder

Die Niederoderwitz Agrar GmbH hat einen neuen Kuhstall gebaut. Für diesen gibt es am Sonnabend sogar ein Fest.

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© Matthias Weber

Von Mario Sefrin

Niederoderwitz. Stolz steht Jörg Linke im modernen Jungrinderstall der Niederoderwitz Agrar GmbH. Genauso stolz wird der Betriebsleiter des Oderwitzer Landwirtschaftsunternehmens ganz sicher auch die Besucher am kommenden Sonnabend durch den neuen Stall führen, ihnen die Tiere ebenso zeigen wie die Futterranschieberoboter, die Klauenbehandlungsbox, die Gülleschieber und vieles mehr. Die Mitarbeiter des Landwirtschaftsbetriebes werden dann einen Einblick in ihr Unternehmen geben und dieses allen Interessierten vorstellen.

Knapp 900 Tiere sind mittlerweile hier untergebracht.
Knapp 900 Tiere sind mittlerweile hier untergebracht. © Matthias Weber

Der neue Jungrinderstall steht beim Tag der offenen Tür natürlich im Mittelpunkt. Im vergangenen Jahr ist der 100 Meter lange und 53 Meter breite Stall an der Spitzkunnersdorfer Straße entstanden. Rund zwei Millionen Euro hat die Agrar GmbH dafür investiert, sagt Inhaber und Geschäftsführer Theunis de Boer. Seit November vergangenen Jahres beherbergt der Stall, der zwei alte Ställe aus DDR-Zeiten ersetzt, Jungrinder. Mittlerweile stehen knapp 900 Tiere im Alter von fünf bis 21 Monaten im Stall. Ausgelegt ist dieser für maximal 1 060 Tiere.

Noch vor zwei Jahren standen zwei 80 mal 20 Meter große, vor 44 Jahren errichtete Ställe mit integrierten Melkzentrum an der Spitzkunnersdorfer Straße. Daneben gab es in Niederoderwitz noch einen zweiten Standort des Unternehmens an der Oberherwigsdorfer Straße. „Diesen Standort konnten wir nun stilllegen und untervermieten“, sagt Theunis de Boer.

Der Holländer, der auch ein Milchviehunternehmen im 150 Kilometer entfernten Großschirma in Mittelsachsen betreibt, ist vor zehn Jahren nach Niederoderwitz gekommen. „Bislang sind wir mit den alten Ställen hier ganz gut gefahren“, sagt er. „Nun haben wir aber die Hoffnung, dass wir mit dem neuen Jungrinderstall Kosten senken und die Effizienz unseres Betriebes erhöhen können.“ Bevor de Boer den Betrieb übernommen hat, gab es auch in Niederoderwitz die ganze Palette der Rinderhaltung, von der Jungrinder- über die Milchvieh- bis zur Bullenhaltung. „Da haben wir oft Tiere innerhalb von Niederoderwitz umgesetzt und Futter an beide Standorte gefahren“, sagt Theunis de Boer. Heute stehen in Niederoderwitz nur noch Jungrinder im Stall an der Spitzkunnersdorfer Straße – für die Milchproduktion werden die Tiere nach Großschirma gefahren. „Alle drei Wochen sind Tiertransporte zwischen unseren beiden Unternehmensstandorten unterwegs“, sagt de Boer.

Noch vor wenigen Tagen waren Baufirmen damit beschäftigt, die Betonreste der alten Ställe vom Gelände der Niederoderwitz Agrar GmbH zu zerkleinern. Auf der frei gewordenen Fläche sollen am kommenden Sonnabend zum Tag der offenen Tür die Autos der Besucher Platz finden. Perspektivisch hat der Geschäftsführer dafür aber auch schon Vorstellungen: „Hier ist ein weiterer Stall für 500 Rinder geplant“, sagt Theunis de Boer. Einen konkreten Zeitplan für dieses Vorhaben gibt es aber nicht, jetzt steht erst einmal eine Investition in Großschirma an. Dort soll laut de Boer ein neues Melkzentrum und zusätzliche 400 Milchkuhplätze entstehen.

Doch zuvor wird in Niederoderwitz gefeiert. Schließlich ist die Niederoderwitz Agrar GmbH in diesem Jahr zehn Jahre alt. Da kommt die Einweihung des neuen Jungrinderstalls bei einem Tag der offenen Tür gerade recht. „Wir können den Besuchern am Sonnabend den Stall vorstellen und über unser Unternehmen informieren“, sagt Theunis de Boer, der den neuen Stall auch als Zeichen für die Verbundenheit seines Unternehmens mit Oderwitz verstanden wissen will. Schließlich sind die neun Mitarbeiter in Oderwitz nicht nur mit der Rinderzucht beschäftigt, auch 850 Hektar Acker- und Wiesenflächen wollen mit dem Anbau von Raps, Getreide, Mais und Gras bearbeitet sein. Betriebsleiter Jörg Linke und seine Mitarbeiter wissen jedenfalls schon heute die Vorzüge des neuen Stalls zu schätzen: „Für uns ist es im Vergleich zu früher nun ein einfacheres Arbeiten, es macht Spaß. Und für die Tiere ist es auch angenehmer“, so Linke. Man sehe es den Tieren am Fell an, dass es ihnen gut geht, sagt der Betriebsleiter.

Tag der offenen Tür bei der Niederoderwitz Agrar GmbH, 21. April, 11 bis 17 Uhr, Oderwitz, Spitzkunnersdorfer Straße 8; mit Technikschau, Traktor- und Kutschfahrten, Festzelt, Parkplätze sind vorhanden