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Mit Pinsel und Farbe gegen Alkohol

Beim sachsenweiten Wettbewerb „Bunt statt blau“ gewinnt Marie Thomas den zweiten Platz. Ihre Prämie hat sie schon verplant.

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© Dietmar Thomas

Von Sylvia Jentzsch

Hartha. Sie will mit ihrem Plakat auf ein Problem aufmerksam machen, das alle angeht. Während andere Jugendliche Komasaufen cool finden, macht sich Marie Thomas aus der achten Klasse der Pestalozzi-Oberschule Gedanken, welche Auswirkungen der Genuss von Alkohol hat – und nicht nur für die Jugendlichen selbst. Ihre Gedanken setzte sie künstlerisch in einem Plakat um. Mit diesem beteiligte sie sich am Wettbewerb „Bunt statt blau“ der DAK-Gesundheit. „Zum einen wollte ich meinen Beitrag leisten und zum anderem mein Glück versuchen“, so die 14-Jährige. Mit Glück hatte der zweite Platz beim sachsenweiten Wettbewerb wenig zu tun. Eine Fachjury wählte die Arbeit von Marie Thomas mit den stimmigen Farbkombinationen und dem Aufruf „Lass dich nicht hängen“ von 130 Teilnehmern aus.

„Ich finde Komasaufen sehr schlimm. Da ist zunächst der gesundheitliche Aspekt. Nicht immer müssen sofort Schädigungen auftreten. Das kann auch später kommen, und man macht sich das Leben kaputt“, so Marie Thomas. Aber auch andere, wie zum Beispiel die Familie oder Freundschaften, würden leiden, wenn jemand regelmäßig trinkt. Diese Aussage beeindruckte Christian Baier, Leiter des Servicezentrums der DAK-Gesundheit in Döbeln. „Es ist toll, dass Marie auch an andere denkt“, so Baier. Die Harthaer Oberschülerin sei nicht die erste in der Region, die sich an diesem Wettbewerb beteiligt und einen Preis gewonnen habe, so der Leiter des Servicezentrums. Stolz auf die Leistung von Marie waren Vater Dietmar Thomas und Schulleiterin Kerstin Wilde, die in der Klasse Ethik unterrichtet und das Suchtproblem behandelt. „Ich freue mich, dass Maria sich der Problematik auch im privaten Bereich angenommen und am Wettbewerb teilgenommen hat“, so Kerstin Wilde. Sie suchte sich Partner, um die Problematik umfassend und aus der Sicht von Leuten darzustellen, die näher an Suchtkranken sind. So war Suchtberater Martin Creutz von der Diakonie in der Schule, in der vergangenen Woche folgte ein Besuch des Stückes „Eis“ im Döbelner Theater und am Mittwoch besuchen 15 Schüler die Suchtstation im Fachkrankenhaus Bethanien. Marie Thomas hat für ihre Arbeit neben der Anerkennung auch ein Preisgeld von 200 Euro bekommen. Das will sie hauptsächlich für ein Paar Spezialschuhe ausgeben, die sie für den Dienst bei der Jugendfeuerwehr benötigt. Denn Marie macht sich nicht nur Gedanken um andere, sie hilft ihnen auch als Mitglied bei den Johannitern und nun auch bei der Jugendwehr. Ihr Vater fasst es zusammen: „Marie interessiert alles, was mit Blaulicht zu tun hat.“ Wenn noch etwas Geld übrig ist, wird sich Maria Thomas davon Graffiti-Farben kaufen. Denn sie sprüht auch gern, aber nur dort, wo es erlaubt ist.