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Mit Kind und Kegel zum Spendenlauf

Für jede gelaufene Runde will der Verein Lebenszeit 50 Cent einsammeln. Das Geld kommt todkranken Menschen zugute.

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© D. Thomas/Archiv

Von Heike Heisig

Leisnig. Das erste Ziel rückt näher. Frank Lohse als Bauherr rechnet jeden Tag mit der Baugenehmigung. Dann kann am Hasenberg ein Hospiz mit zwölf Plätzen entstehen. Doch damit ist die Arbeit des Vereins Lebenszeit längst nicht zu Ende. Im Gegenteil. Der Verein wird jedes Jahr eine sechsstellige Spendensumme auftreiben müssen. Denn die Krankenkassen tragen nicht alle Kosten, die beim Betrieb des Hospizes entstehen. Der läuft übrigens unter Regie der Lebenszeit GmbH. Die ist jetzt gegründet und ihre Gemeinnützigkeit beim Finanzamt beantragt.

Um einen Teil der benötigten Spenden kümmern sich auch in diesem Jahr wieder Karin Finger und Jule Flohr. Für Sonnabend bereiten sie den inzwischen vierten Spendenlauf vor. „Dabei wird uns in diesem Jahr zum ersten Mal die AOK unterstützen“, so Jule Flohr. Den Organisatoren geht es noch immer darum, Vertrauen zu möglichen Partnern und Spendern aufzubauen, „und sie dafür zu begeistern, etwas vor Ort zu tun, sich für etwas Regionales einzusetzen“, sagt sie.

Dabei möchten die beiden Frauen keineswegs die Partner missen, auf die sie schon seit Anfang an bauen können. Dazu gehört aus Leisnig zum Beispiel die Heiche Sachsen GmbH & Co. KG. „Dank des Engagements ehrenamtlicher Mitglieder des Vereins ,Lebenszeit’ beschäftigen auch wir uns mit dem Thema Palliativ- und Hospizarbeit“, sagt Ute Gersten, kaufmännische Leiterin des Unternehmens. „Mit unserer Spende möchten wir sowohl die Mitglieder selbst als auch andere Menschen ermutigen, sich zu engagieren, was in vielfältiger Art und Weise möglich ist.“ Außerdem sei die Spende als Würdigung des ehrenamtlichen Einsatzes gedacht und dafür, dass Projekte auch umgesetzt werden können.

Beim Vorhaben Spendenlauf kann jeder aktiv helfen, der sich fortbewegen kann. Bei den vergangenen Läufen waren schon die Jüngsten im Kinderwagen dabei. Es gab Unterstützer, die im Rollstuhl starteten. Auch wer „nur“ gehen möchte, kann seine Runde drehen. Zwischen 8 und 12  Uhr sind alle Helfer willkommen. Die 50  Cent pro Runde sind danach an Ort und Stelle zu zahlen. Clever ist, wer sich dafür Sponsoren sucht. Das können Eltern oder Großeltern genauso sein wie der Handwerker von nebenan oder die Firma im Gewerbegebiet. Auch größere Spenden sind willkommen und können – wie bereits praktiziert – auf das Konto des Vereins überwiesen werden.

Um 2 000 bis 2 500 Euro haben die ersten drei Läufe das Spendenkonto jeweils wachsen lassen. „Wir werden übers Jahr aber auch bei anderen Aktionen dabei sein“, kündigt Vereinsvorsitzende Diana Fischer an. Als Beispiele nennt sie das Blütenfest und die Vereinsmeile sowie den Weihnachtsmarkt. Bei solchen Gelegenheiten wolle der Verein erklären, was Palliativ- und Hospizarbeit bedeutet und auch neue Mitstreiter zu den bisher 29 Mitgliedern gewinnen. Aufgaben gibt es jetzt und später, wenn das Hospiz in Betrieb geht, genügend. Davon ist Diana Fischer überzeugt.

Derzeit werden unter anderem noch Kreative gesucht, die sich an der Gestaltung von kleinen Aufmerksamkeiten beteiligen, die Spender und an der Vereinsarbeit Interessierte erhalten können. Diana Fischer stellt sich da Ketten- oder Schlüsselanhänger in Form eines Lebensbaumes vor. „Wir überlegen gerade, was zu uns und unserer Arbeit passt.“

lebenszeit-ev.de (Spendenkonto unter dem Button Unterstützung)