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Mehr Platz im Haus der Sonnenkinder

Die Kapazität für Krippen- und Kindergartenkinder im Gemeindegebiet reicht nicht aus. Eine Lösung wird gesucht.

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© Dietmar Thomas

Von Sylvia Jentzsch

Ostrau/Kiebitz. Die Gemeinde benötigt mehr Platz für Krippen- und Kindergartenkinder. Deshalb sollen das Haus der Sonnenkinder in Kiebitz ausgebaut und der Vorgarten gestaltet werden. Nach ersten Schätzungen könnte das 277 000 Euro kosten. Die Gemeinderäte nutzten die Möglichkeit, sich die zur Verfügung stehenden Räume in der oberen Etage des Hauses in Kiebitz anzusehen. Zur Sitzung im Dezember soll die Entscheidung fallen, ob die Räte diesem Vorhaben zustimmen und das notwendige Geld in den Haushalt einstellen.

Ohne Förderung kann das Vorhaben nicht umgesetzt werden

Bürgermeister Dirk Schilling (CDU) hofft, dass Vorhaben mit Fördergeld aus der Integrierten ländlichen Entwicklungsstrategie (Iles) der Lommatzscher Pflege, speziell aus der Projektförderung „Vitale Dorfkerne“, stemmen zu können. „Um das Geld zu bekommen, herrscht das sogenannte Windhundprinzip – der Schnellste gewinnt. Die Gemeinde muss das Vorhaben am Anfang des Jahres einreichen, um Chancen zu haben“, so Dirk Schilling. Wenn alles passt, könnte die Förderung 200 000 Euro betragen. 77 000 Euro müssten die Gemeinde n aus dem haushalt aufbringen.

In die obere Etage sollen die Kindergartenkinder einziehen

Mit dem Umbau des gemeindeeigenen Hauses in Kiebitz soll die Kapazität von bisher 30 Kindern auf mindestens 44 steigen. „Die bisherigen Plätze in beiden Einrichtungen reichen nicht mehr aus. Es gibt im gesamten Gemeindegebiet einen Mehrbedarf“, begründet Schilling die Erweiterung. Bisher wird die Einrichtung nur im unteren Bereich genutzt. Lediglich ein Raum dient als Mehrzweck- und Sportzimmer und in einem weiteren befindet sich der Schlafbereich der Kindergartenkinder. Ein Teil der oberen Etage ist bereits teilweise saniert. Nun soll noch die Wohnung, die jetzt leer steht, aus- und umgebaut werden. Entstehen könnten zwei Gruppenräume für 24 Kindergartenkinder, die entsprechenden sanitären Anlagen, eine Garderobe und ein Zimmer für die Erzieherinnen.

Im unteren Bereich hätten dann vier Krippengruppen mit je fünf Kindern Platz. Der Vorteil wäre, dass der barrierefreie Vorderausgang genutzt werden kann.

Gestaltung des Vorgartens und des Spielgerätehauses geplant

„Es geht nicht nur um den Umbau im Haus, sondern auch um die Gestaltung des Vorgartens“, so Schilling. Der wird in einen öffentlich zugänglichen Teil und einen Garten für die Kita unterteilt. In diesem sollen unter anderem Hochbeete, ein Pfad der Sinne und ein Rondell entstehen. Dieser Bereich wird eingezäunt. Auch der sogenannte Rettungsweg, der sich entlang des Nachbargrundstückes befindet, soll in Ordnung gebracht werden. Der Spielplatz hinter dem Haus ist bereits vom Bauhof in diesem Jahr komplett erneuert worden und ist auch für mehr Kinder ausreichend. Nur das Haus für die Außenspielgeräte muss noch saniert werden. Schilling spricht von einem Gesamtpaket, das geschnürt worden sei. Die Planung für das Vorhaben wurde im Amtsblatt der Gemeinde ausgeschrieben.

Räte wägen zwischen dem Ausbau in Kiebitz und Anbau in Ostrau ab

Gemeinderätin Regina Hlozek bezeichnete den Ausbau des Objektes in Kiebitz als sinnvoll. Das Vorhandene sei erweiterungsfähig und es gebe auch aus dem Jahr 2003 einen genehmigten Bauantrag „Wir hatten bei der ersten Ausbaustufe nicht geahnt, dass wir den Platz noch benötigen werden. Aber es wurden gute Voraussetzungen für eine Erweiterung geschaffen“, so Bernd Sonntag (Die Linke), stellvertretender Bürgermeister. Gemeinderat Ralf Voigt fragte nach, ob auch über eine eventuelle Aufstockung der Kapazität der Ostrauer Kita nachgedacht worden und ob diese eventuell günstiger sei. „Wir haben abgewogen, wo eine Erweiterung Sinn macht“, sagte Dirk Schilling.

Eine günstigere Lösung gebe es in Ostrau auf keinen Fall, wenn alle Vorschriften beachtet würden. Der Schrebitzer Ortsvorsteher Dirk Petermann kritisierte, dass es keine Kostenschätzung für mögliche Umbauten in Ostrau gebe, auf deren Grundlage dann die Räte entscheiden könnten. Außerdem würden 90 Prozent der Eltern mit dem Fahrzeug kommen. Es gebe aber kaum Parkmöglichkeiten. Das ist der Gemeinde bekannt. Deshalb sollen Parkplätze an der Straße Zum Fleischerwinkel entstehen. Rat Torsten Boin sprach sich für Kiebitz aus. „Es ist die letzte öffentliche Einrichtung im Ort. Sie ist wichtig für das Leben im Dorf“, sagte er. Auch für Ostrau, vor allem den Hort betreffend, müsse weitergedacht werden, so der Gemeinderat.