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Mehr Geld für Dresdens Sportler

Vereine können künftig sparen, wenn sie auch auf Senioren setzen. Für eine Sportart wird es aber deutlich teurer.

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© Sven Ellger

Von Andreas Weller

Auch wenn die Gebühren für Sportanlagen steigen, können viele Vereine durch die neue Sportförderrichtlinie sparen. Das klingt merkwürdig, ist aber durch eine neue Prioritätensetzung möglich. Sportbürgermeister Peter Lames (SPD) hat jetzt die neue Richtlinie vorgelegt. Stimmt der Stadtrat dieser zu, sollen ab Juli Vereine mit vielen Mitgliedern über 50 Jahre eine Ermäßigung bekommen. Bisher gab es diese Ermäßigung nur, wenn mindesten 20 Prozent der Mitglieder Kinder und Jugendliche sind. Künftig werden auch die älteren Mitglieder mitgerechnet. „Das ist zwar diskriminierend, entspricht aber internationalen Standards“, erklärt Lames.

Für die derzeit 375 Sportvereine in der Stadt hat das erhebliche Auswirkungen. Sie sind in unterschiedliche Tarifgruppen eingeteilt, zahlen entweder acht, 16, 40 oder 100 Prozent der Kosten, wenn sie beispielsweise eine Halle zum Training nutzen. Bisher sind 204 Vereine in der günstigsten Kategorie, künftig werden es 343 sein. Die Anzahl der Vereine, die den kompletten Preis zahlen müssen, sinkt von 67 auf 17. Für einen Verein, in dem beispielsweise Gymnastik und Volleyball trainiert wird, bedeutet das, die jährliche Gebühr sinkt von 1 920 auf 1 120 Euro. Die geringeren Einnahmen werden im Sportbetrieb darüber kompensiert, dass durch eine Umstellung der Geldflüsse etwa 400 000 Euro Steuern gespart werden, und die Stadt erhöht ihre Sportförderung um 500 000 Euro.

Richtig teuer wird es allerdings für die acht Vereine, die Eissport treiben. Für die Energieverbund-Arena verdoppeln sich die Preise. Pro Jahr und Verein werden so 5 200 statt 2 500 Euro fällig. „Die Gebühren sind deutschlandweit aber dennoch weiterhin mit am niedrigsten“, so Sportbetriebs-Chef Ralf Gabriel. Grund für die Erhöhung seien die „explodierenden“ Betriebskosten. Nach zehn Jahren sei es notwendig, die Preise anzuheben. Übrigens wird auch das private Eislaufen teurer.