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Manege frei für den Kinderzirkus

Nach vier Jahren kehrt der Projektzirkus Sperlich an die hiesige Grundschule zurück. Dort halten Lehrer und Schüler gleichmaßen viel davon.

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© Klaus-Dieter Brühl

Von Jörg Richter

Lenz. „Lenzorelli“ – so haben die 115 Mädchen und Jungen der Grundschule Lenz ihren Zirkus genannt. Am Freitag und Sonnabend heißt es hier: „Manege frei!“ Dann werden die Schüler zeigen, was sie in nur zwei Tagen von den Artisten des Projektzirkus Sperlich gelernt haben.

„Akrobaten, Trapez-Künstler, Jongleure, Clowns und Fakire, die auf Scherben laufen und Feuer spucken – alles wird dabei sein“, verspricht Zirkusdirektor Marko Sperlich. Unter insgesamt zehn verschiedenen Programmpunkten konnten die Kinder aussuchen, was sie ihren Eltern, Großeltern und Geschwistern vorführen wollen. Seit Donnerstag ist die Grundschule Lenz deshalb eine Artistenschule. Trainiert wird in der Turmhalle, in den Klassenzimmern und natürlich im Zirkuszelt, das auf der Wiese hinter der Schule aufgebaut ist. Hier üben vier Gruppen: die Piraten mit dem Säbeltrick, die Tauben-Dresseure, die Trapez-Mädchen und die Seiltänzerinnen.

Letztere werden vom Zirkusdirektor Marko Sperlich höchstpersönlich trainiert. Wie von seinen Kollegen fordert der 44-Jährige auch von den Mädchen höchste Konzentration. Schließlich soll die Vorstellung ein Erfolg werden. Eines nach dem anderen balanciert über das Drahtseil, das etwa in einem halben Meter Höhe gespannt ist. Marko Sperlich läuft nebenher und hält sie fest. Niemand soll sich verletzen. Doch der erfahrene Artist ist kein Freund davon, Kindern nichts zutrauen. „Sie werden oft ausgebremst“, sagt er. „Aber man sollte ihnen den Spaß lassen, sich auszutesten. Die Eltern brauchen keine Angst zu haben, denn wir stehen immer daneben.“

Aller vier Jahre ist der Projektzirkus aus der Lutherstadt Wittenberg an der Lenzer Grundschule zu Gast. In diesem Jahr zum dritten Mal. Nicht nur die Schüler freuen sich schon lange darauf, sondern auch ihre Lehrer. „Die drei Tage mit dem Zirkus fördern die Teamfähigkeit unserer Schüler“, sagt Lehrerin Annett Peters. „Die Großen helfen den Kleinen, von der 1. bis zur 4. Klasse. Das klappt super.“ Das gemeinsame Proben und Aufführen verbessere das Schulklima zwischen den einzelnen Klassenstufen. „Hier sind auch die Kleinen die Stars, und nicht nur die Großen“, betont Annett Peters.

Die Vorstellungen im Zirkus „Lenzorelli“ sind offen für alle. Auch Leute, deren Kinder oder Enkel nicht an die Lenzer Grundschule gehen, sind am Freitag (17 Uhr) und am Sonnabend (10 Uhr) herzlich willkommen. Erwachsene zahlen zehn Euro Eintritt, Kinder drei Euro.