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Mammutbaum soll fallen

Bewohner eines Hauses in Pirna fühlen sich von den Nadeln des Baums gestört. Andere versuchen, das seltene Gewächs zu retten.

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© Daniel Schäfer

Von Christian Eissner

Pirna. Richtig schade sei es um den schönen und seltenen Baum, sagt eine Anwohnerin der Einsteinstraße in Pirna. Auf dem Grundstück Einsteinstraße 17 soll am Donnerstag ein Mammutbaum gefällt werden, ein Aushang weist auf die bevorstehenden Arbeiten hin. Der Baum ist noch kein Riese, er ist schätzungsweise um die 40 Jahre alt. Was genau der Grund für die geplante Fällung ist, ließ sich am Dienstag nicht sicher herausfinden. Angeblich fühlen sich Hausbewohner von den im Herbst herabfallenden Nadeln gestört. Beschlossene Sache scheint die Fällung aber zu sein.

Eine Nachfrage im Pirnaer Rathaus, das für Fällgenehmigungen auf Privatgrundstücken im Stadtgebiet zuständig ist, ergab lediglich, dass die städtische Baumschutzsatzung im Falle des Mammutbaums nicht greift. Seit einer Änderung dieser Satzung im Jahr 2016 benötigen Grundstückseigentümer für das Fällen von Nadelbäumen generell keine gesonderte Genehmigung mehr – es sei denn, der betreffende Baum ist explizit als Naturdenkmal ausgewiesen. Sachsen hatte sich vor einigen Jahren entschlossen, Privatleuten das Bäumefällen auf ihren Grundstücken zu erleichtern, auch Pirna passte seine Baumschutzsatzung entsprechend an. „Vor dieser Änderung hätte eine Fällgenehmigung für den Mammutbaum bei der Stadtverwaltung eingeholt werden müssen“, bestätigt Stadtsprecher Thomas Gockel auf SZ-Anfrage. Heute sei das nicht mehr nötig. Die Stadt könne somit nicht in die Rechte der Eigentümer eingreifen.