Merken

Mach’s noch einmal, Robbie!

Robbie Williams in Dresden? Da musste Elisabeth Langer dabei sein. Aufgeregter als sie waren nur ihre Eltern.

Teilen
Folgen
© S. Ellger

Von Henry Berndt

Dresden. Autoradio an, Robbie rein. Schon das ganze Wochenende lang stimmte sich Elisabeth Langer auf ihren Höhepunkt des Jahres ein. Endlich, nach elf langen Jahren, war ihr Idol zurück in der Stadt: Robbie Williams inszenierte sich und seine „Heavy Entertainment Show“ am Montagabend vor 22 000 Besuchern im DDV-Stadion. Keine Frage, da musste Elisabeth wieder dabei sein. Schon am Nachmittag startete die 29-Jährige in Meißen. Man weiß ja nie, was alles passieren kann. Stau, Auto kaputt, Hagelschauer. Doch die Anreise verläuft ruhig und schnell. Chaos in der Stadt gibt es nicht – ganz anders als vor elf Jahren, als Robbie Williams vor Zehntausenden Fans im Ostragehege spielte.

Während am Vormittag der Soundcheck läuft, lauscht Löwe Damien in seinem Gehege im Zoo neugierig zu „Rock DJ“. Ab dem frühen Nachmittag tummeln sich die ersten eingefleischten Fans vor dem Stadioneingang. Auch die Flaschensammler mit ihrer Fahrradanhängern und die Brezelverkäufer stehen bereit.

Elisabeth hat diesmal ihre Familie mitgebracht. „2006 als Teenager war ich noch hibbeliger“, sagt sie. „Diesmal sind meine Eltern aufgeregter als ich. Meine Mama hat vor Freude geschrien, als ich ihr vergangene Woche noch die zwei Karten zum Geburtstag schenkte.“ Papa freute sich fast noch mehr, die Vorband Erasure mal live erleben zu können.

Elisabeth hatte die Tickets für sich und ihre Schwester zuvor schon bei einem Gewinnspiel ergattert – und die zusätzlichen Plätze später nachbestellt. Zu viert machte sich Familie Langer also auf den Weg nach Dresden. Im Gepäck durften auch die Taschentücher nicht fehlen. „Bei einigen Liedern bekomme ich einfach jedes Mal Gänsehaut und mir schießen die Tränen in die Augen“, sagt Elisabeth. „Feel“ und „Come Undone“ gehören zu ihren Favoriten.

Als Elisabeth am Stadion ankommt, ist sie überrascht, wie unaufgeregt das alles vonstatten geht. Kein Schwitzen bei brütender Hitze wie 2006, kein Rennen um die besten Plätze in der ersten Reihe. Ein entspannter Konzertbesuch bei einem der größten Entertainer unserer Tage. „Ich hoffe, die Show wird genau wie damals“, sagt Elisabeth. „Dieser Typ rockt doch einfach immer die Bühne.“ Während Elisabeth und ihre Eltern direkt durch den Eingang laufen, warten andere Fans noch davor – wohl in der leisen Hoffnung, Robbie könnte noch winkend im Papamobil an ihnen vorbeifahren. Kommt er aber nicht. Erst auf der Bühne lässt er sich blicken – aber richtig, eben mit „Heavy Entertainment“.

Robbie Williams soll übrigens schon am Sonntagabend in Dresden eingetroffen sein. Per Privatjet auf dem Flughafen in Klotzsche. Von dort ging’s in die Innenstadt. Klassischerweise übernachten Stars dieser Liga im Hotel Kempinski.

Am 2. Juni startete die aktuelle Tour in Manchester. Dresden ist der erste Stopp in Deutschland. Bis zum 10. September folgen Düsseldorf, Paris und 23 weitere europäische Großstädte.