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Liveticker: Aufräumen nach dem Sturm

Erst am Freitag wird das ganze Ausmaß der Schäden sichtbar.

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© Kristin Richter

17.25 Uhr – Großenhain: Löcher im Asphalt

Auch am Gebäude der Hauptstelle der Feuerwehr in Riesa hatte Friederike eine Spur der Verwüstung gezogen.
Auch am Gebäude der Hauptstelle der Feuerwehr in Riesa hatte Friederike eine Spur der Verwüstung gezogen. © Feuerwehr Riesa
Die Luchse hielten sich zeitweise außerhalb ihres Geheges auf, weil Friederike in ihrem Bereich des Wildgeheges Moritzburg besonders heftig gewütet hatte. Sie konnten Freitagmittag wieder wohlbehalten eingefangen werden.
Die Luchse hielten sich zeitweise außerhalb ihres Geheges auf, weil Friederike in ihrem Bereich des Wildgeheges Moritzburg besonders heftig gewütet hatte. Sie konnten Freitagmittag wieder wohlbehalten eingefangen werden. © Sven Görner
Zwischen Lichtensee und Nieska ist die Staatsstraße 89 wegen umgestürzter Bäume nicht befahrbahr.
Zwischen Lichtensee und Nieska ist die Staatsstraße 89 wegen umgestürzter Bäume nicht befahrbahr. © Sebastian Schultz
Auch beim Siedlungsverein Moritzburg an der Kalkreuther Straße hinterließ der Sturm Schäden.
Auch beim Siedlungsverein Moritzburg an der Kalkreuther Straße hinterließ der Sturm Schäden. © Norbert Millauer
In Ziegenhain hatte der Sturm einen Baum in die Stromleitung gedrückt.
In Ziegenhain hatte der Sturm einen Baum in die Stromleitung gedrückt. © Feuerwehr Ziegenhain
Orkanböen hatten das halbe Dach der Oberschule in Lommatzsch abgedeckt, mehrere Fenster gingen zu Bruch
Orkanböen hatten das halbe Dach der Oberschule in Lommatzsch abgedeckt, mehrere Fenster gingen zu Bruch © Claudia Hübschmann
Wo kommt das denn her? Das dürften sich Autofahrer an der Ecke der Mühlberger Straße zur S 88 in Röderau-Bobersen fragen: Wo es einst zum Waldbad hinein ging, ist nun ein Trampolin gelandet. Offenbar hat es Orkan Friederike von Bobersen aus über das Feld
Wo kommt das denn her? Das dürften sich Autofahrer an der Ecke der Mühlberger Straße zur S 88 in Röderau-Bobersen fragen: Wo es einst zum Waldbad hinein ging, ist nun ein Trampolin gelandet. Offenbar hat es Orkan Friederike von Bobersen aus über das Feld © privat

Auf der Pappelallee zwischen Strauch und Uebigau hat der Orkan mehrere Bäume entwurzelt. Wo die Pappeln zu nah an der Straße standen, rissen sie große Löcher in den Asphalt. Die Straße ist nach wie vor gesperrt. Die Polizei kontrolliert, ob sich Kraftfahrer an das Fahrverbot halten. Zwischen Brockwitz und Weißig a.R. ist ein Baum auf einen Sattelauflieger gekracht. Im Raschütz hinterlässt Friederike laut Bürgermeister Wolfgang Hoffmann „Holzverluste ohne Ende“. Flächendenkend fiel bis nach Mitternacht der Strom aus, weil Bäume auf die Leitungen fielen.

16.55 Uhr – Thiendorf: Waldbesitzer am stärksten betroffen

Hauptleidtragende des Sturmtiefs in der Großenhainer Pflege sind die privaten Waldbesitzer. „Als ich mir die Schäden bei Tageslicht ansehen konnte, kamen mir die Tränen“, sagt Lothar Golling. Dem Liegaer gehören an der Straße nach Ponickau drei Hektar Wald – vor allem Kiefernbestände. Die flach wurzelnden Nadelbäume hatten Friederike nicht viel entgegenzusetzen. Besonders in Richtung Westen, wo der Orkan über den Feldern seine volle Kraft entfalten konnte und nahezu ungebremst auf den Waldsaum traf, hat er in Gollings Wald gewütet. Mehr als 40 Kiefern liegen dort kreuz und quer. Bei vorangegangenen Sturmereignissen seien seine Flächen weitgehend verschont geblieben, sagt Lothar Golling. Er sei zum Jahresende gerade mit dem Durchforsten fertig geworden, und nun das. Nun steht der Liegaer am Straßenrand und transportiert den Holzbruch ab, den die Feuerwehr von der Fahrbahn geräumt hat. Was er mit den Stämmen machen wird, die tiefer im Wald liegen, weiß er noch nicht. Wohl irgendwann eine Forstfirma engagieren, aber das kostet mit Sicherheit eine Stange Geld. (SZ)

15.30 Uhr – Radebeul, Weinböhla: Schäden an der Oberleitung sind repariert

Die Monteure waren schneller als vorher gedacht. Bereits am frühen Freitagnachmittag war die Oberleitung am Steinbacher Weg in Weinböhla wieder repariert. Wenig später dann auch der von einem stürzenden Baum verursachte Schaden an der Gleisschleife in Radebeul-West. Anja Erhardt von den Dresdner Verkehrsbetrieben: „Seit dem Nachmittag rollt die Straßenbahnlinie 4 durch Radebeul, Coswig und Weinböhla wieder normal. Der Busersatzverkehr wurde eingestellt.“ (SZ/per)

15.20 Uhr: – Riesa: Dach der Feuerwehr-Hauptstelle beschädigt

In den zu einem für Rettungseinsatze zu einen Verband zusammengeschlossenen Kommunen Riesa, Strehla, Stauchitz und Hirschstein rückten die Wehren am Donnerstag zu 93 Einsätzen aus, 62 davon betrafen das Stadtgebiet Riesa. Dort waren von 15.30 bis 22.15 Uhr insgesamt 67 Kameraden mit allen verfügbaren Stadtteilwehren im Einsatz. Den überwiegenden Teil nahm die Beseitigung umgestürzter Bäume, sowohl im öffentlichen Verkehrsraum als auch auf privaten Grundstücken, ein. „Schwerpunkte waren die Ortschaften Leutewitz und Mautitz sowie der Stadtteil Weida, aber Schäden gab es im gesamten Stadtgebiet“, bilanziert Wehrleiter Egbert Rohloff.

Wie schon Kyrill vor elf Jahren verschonte Friederike die Feuerwehr selbst nicht: Sowohl am Dach der Hauptstelle in Riesa, Am Forschungszentrum, als auch an der Stadtteilfeuerwehr Riesa-Stadt sind Schäden an den Dächern zu beklagen. (SZ/da)

14.35 Uhr – Meißen: Schäden im Wald schlimmer als bei Kyrill

Das Orkantief „Friederike“ hat auch in den Wäldern des Landkreis Meißen große Schäden hinterlassen. Durch die orkanartigen Böen wurden zahlreiche Bäume im Wald entwurzelt und gebrochen. Das genaue Ausmaß der Schäden wird erst in den kommenden Tagen abschätzbar sein. Nach einer ersten groben Übersicht liegen die Schadholzmengen vielerorts über denen des Orkantiefs „Kyrill“ vom 18./19. Januar 2007.

Die Aufräumarbeiten haben bereits begonnen. Trotz aller Bemühungen können lebensbedrohliche Situationen im Wald gegenwärtig nicht ausgeschlossen werden. Es wird deshalb ausdrücklich davor gewarnt, den Wald in den kommenden Tagen und Wochen zu betreten. Das Betreten des Waldes nach dem Sturm ist nicht nur lebensgefährlich; es behindert auch die Aufbereitung der Schäden. (SZ)

14.25 Uhr – Moritzburg: Wildgehege bleibt bis auf Weiteres geschlossen

Nicht nur die Waldgebiete in Moritzburg, sondern auch das Wildgehege wurde beim Sturm Friedericke stark beschädigt, heißt es in einer Mitteilung vom Staatsbetrieb Sachsenforst. Umfallende Bäume drückten Zaunanlagen nieder und beschädigten bauliche Einrichtungen und historische Bruchsteinmauern.

Das Luchsgehege wurde besonders stark beschädigt, so dass sich die zwei Luchsdamen zeitweise außerhalb ihres Geheges aufhielten. Sie konnten aber bereits am Mittag wieder wohlbehalten eingefangen werden.

Durch den schnellen Einsatz der Mitarbeiter des Forstbezirkes Dresden und zügig gebundener Privatunternehmen konnte durch das sofortige Abdichten der Gehegeumzäunungen weitere Tierausbrüche verhindert werden. „Das Wildgehege Moritzburg bleibt bis auf Weiteres geschlossen“, erklärt Sachsenforst. Und: „ Nach Abschluss der Sicherungsmaßnahmen an den Gehegen werden weitere Verkehrssicherungsmaßnahmen am Baumbestand entlang der Besucherwege durchgeführt, bevor das Gehege der Öffentlichkeit wieder zur Verfügung stehen kann.“ (SZ)

14.10 – Meißen: Turmuhr des Franziskaneums beschädigt

Im Zeitraum von 15.30 Uhr bis 22.30 Uhr rückte die Freiwillige Feuerwehr Meißen am Donnerstag nach Auskunft von Wehrleiter Frank Fischer in einer Stärke von 35 Kameraden zu 48 Einsätzen aus, bis heute gegen 13 Uhr erhöhte sich die Gesamteinsatzzahl auf 62. Zwei Mal musst die Staatsstraße 177 im Bereich Plossen am Donnerstag gesperrt werden.

Nach einer ersten Sichtung konnten bei der Mehrzahl der städtischen Schulen und Verwaltungsgebäude keine Schäden festgestellt werden. An der Roten Schule wurde das Dach in Mitleidenschaft gezogen, mit den erforderlichen Reparaturarbeiten wurde ein Dachdeckerbetrieb beauftragt. Am Gymnasium Franziskaneum entstanden ebenfalls Schäden im Dachbereich sowie an der Turmuhr. (SZ)

13.45 Uhr: – Klipphausen: Heftige Kritik am Versagen der Enso

Enttäuscht über langanhaltende Stromausfälle äußert sich am frühen Freitagnachmittag der Klipphausener Bürgermeister Gerold Mann (parteilos). Für die Gastronomen in diesem Ortsteil der Gemeinde werde es nun langsam eng. Die Kühltruhen müssten jetzt bereits seit rund 18 Stunden ohne Energie auskommen. „In unserem Gewerbegebiet haben wir eine Firma, die sich bei riesigen Events um die Stromversorgung kümmert. Ich verstehe nicht, weshalb die Enso da noch keinen Kontakt geknüpft hat“, so der Rathauschef. Zudem kritisierte Mann den Internet-Auftritt des Versorgers. Dort finde sich nur eine dürre Mitteilung, welche den Kunden jedoch nicht wirklich weiterhelfe. In seiner Gemeinde hielten sich die Schäden in Grenzen. Zahlreiche Bäume habe der Sturm entwurzelt. Diese zu beräumen werden noch einige Tage dauern. (SZ/pa)

13.35 Uhr – Dresden: Sachsenforst warnt vor dem Betreten der Wälder

„Das genaue Ausmaß der Schäden wird erst in den kommenden Tagen abschätzbar sein“, heißt es in einer Erklärung des Sächsischen Staatsministeriums für Umwelt und Landwirtschaft. Zahlreiche Wege in den Forstbezirken und Großschutzgebieten von Sachsenforst sind unpassierbar und gesperrt. Im Vergleich zu „Herwart“, welcher insbesondere das Erzgebirge und Vogtland getroffen hat, wurden durch „Friederike“ insbesondere die Wälder im Tief- und Hügelland stärker geschädigt. Umweltminister Thomas Schmidt warnt Waldbesucher dringlich davor, den Wald in den nächsten Tagen zu betreten: „Zu Ihrer eigenen Sicherheit und um die Aufräumarbeiten nicht zu behindern, bitten wir alle Bürger, auf Waldbesuche in den kommenden Tagen zu verzichten.“ Entwurzelte Bäume oder angebrochene Äste können umstürzen oder herabfallen. „In den Wäldern besteht gegenwärtig Lebensgefahr!“ Auch das Wildgehege Moritzburg wurde von dem Sturm schwer getroffen und bleibt bis auf weiteres geschlossen.

Wie es weiter heißt, lenkt Sachsenforst alle verfügbaren Kapazitäten im Landeswald in die Beseitigung von unmittelbaren Gefahren für Leib und Leben. „Oberste Priorität hat für uns die Sicherheit der Waldbesucher und unserer Mitarbeiter und Partner“, erklärt Schmidt. Private und körperschaftliche Waldbesitzer haben die Möglichkeit, sich durch die Fachleute von Sachsenforst zur Bewältigung der Sturmschäden beraten zu lassen. Eine Beseitigung von Gefahrenquellen sollte in jedem Fall aber durch forstliche Fachfirmen mit spezialisierten Forstmaschinen erfolgen, um schwere Unfälle zu vermeiden. (SZ)

13.30 Uhr – Gröditz: B 169 wieder frei, S 89 zwischen Heidehäuser und Nieska noch nicht

Die am Donnerstagabend wegen umgefallener Bäume gesperrte B 169 zwischen Neudorf und Lichtensee wird wieder befahren. Die Sperrschilder stehen zwar laut Augenzeugen noch, werden aber offenbar von den Autofahrern ignoriert. Die Zeithainer Feuerwehr hatte gestern Abend ihren Einsatz in dem Waldstück laut Wehrchef Matthias Heydel abgebrochen, weil die Beräumung zu gefährlich geworden war.

Die Ortsverbindung von Tiefenau nach Nauwalde ist seit Mittag wieder frei. Die Feuerwehr hatte die Straße seit den Morgenstunden von umgefallenen Bäumen befreit, so der Gröditzer Feuerwehrsprecher Oliver Linge.

Noch eine ganze Weile gesperrt dürfte die Staatsstraße S 89 im Abschnitt zwischen Heidehäuser und Nieska. Wie lange, ist laut Gohrischheide-Förster Stefan Müller derzeit noch nicht absehbar. Auf dem von Wald gesäumten Straßenabschnitt liegen nach wie vor zahlreiche Bäume auf der Straße. Die Orkanböen waren dort offenbar mit voller Wucht auf das Waldgebiet getroffen.

13.15 Uhr – Riesa: Zahlreiche Freileitungen beschädigt

Dutzende umgestürzte Bäume führt die Riesaer Stadtverwaltung in einer ersten Schadensbilanz auf. In den Straßen Leutewitzer Dorfstraße, Tännichtweg, An der Keppitz sowie Robert-Dißmann-Straße waren umstürzende Bäume in Freileitungen gefallen – und hatten unter anderem die Straßenbeleuchtung ausgeschaltet. An der 3. Grundschule hatten umgestürzte Pappeln den Zugang zum Hort-Container versperrt. Schäden durch umgestürzte Bäumen wurden auch aus dem Stadtpark, dem Ehrenfriedhof, dem Schlosspark Jahnishausen und der Gartenanlage Reiter gemeldet. An der Oberschule Am Sportzentrum fielen auf einer Länge von fünf Metern Firstziegel und weitere Ziegel vom Dach. Nach dem ersten Augenschein sei die Photovoltaik-Anlage aber nicht betroffen, hieß es.

Massive Schäden werden vom Riesaer Trinitatisfriedhof gemeldet. Hier hatte Freiderike 30 große Bäume umfallen lassen.

12.55 Uhr – Zeithain: Mehr als zwölf Stunden lang waren die Steckdosen tot

Mittlerweile haben viele Orte, die durch den Sturm vom Netz abgeschnitten worden waren, wieder Strom. Im Zeithainer Ortsteil Jacobsthal brennen seit früh um acht die Lampen wieder. Mehr als zwölf Stunden lang waren die Steckdosen tot. Damit fielen über die Nacht auch Öl- oder Gasheizungen aus. „Zum Glück habe ich einen Holzofen“, sagt eine Anwohnerin, die vor ihrem Haus abgebrochene Zweige zusammenharkt. Im Ortsteil Bobersen warteten am Vormittag Anwohner noch auf den Strom: Dort hatte ein umstürzender Mast eine Freileitung in einem Vorgarten erwischt. Die Leitung hielt – allerdings knickte dadurch ein hölzerner Strommast um. Der nördliche Teil des Dorfs bliebt dadurch noch am Vormittag unversorgt.

12.10 Uhr – Radebeul: Noch ein Schaden bei der Straßenbahn

An der Straßenbahnlinie 4 gibt es einen zweiten Schaden. In der Gleisschleife in Radebeul-West ist ein Baum in die Fahrleitung gefallen. Zersägt ist er schon. Jetzt muss noch die Leitung repariert werden. Bis zum Nachmittag soll die Linie 4, die bis Radebeul fährt, hier wieder drehen können, sagt Anja Erhardt von den Dresdner Verkehrsbetrieben. Mit den Reparaturen an der Oberleitung in Weinböhla wird es noch bis zum Abend dauern, so Anja Erhardt. (SZ/per)

12.05 Uhr – Großenhain: Einige Straßen müssen regelrecht freigeschnitten werden

Zwischen Zottewitz und Medessen wütete Friederike besonders. Die Straße ist gesperrt, der Bauhof ist dabei, die Bäume wegzuräumen. „Die Feuerwehr war schon am Vorabend draußen und hatte alle Hände voll zu tun“, heißt es aus der Priestewitzer Gemeinde. Über 35 Einsätze fährt auch die Ebersbacher Wehr. An der Sauenzuchtanlage im Wald und auf der Staatsstraße hinter Rödern behinderten Bäume den Straßenverkehr. „Große Schäden gibt es aber glücklicherweise nicht“, so Bürgermeister Falk Hentschel. Gut bewährt habe sich die neue ortsfeste Befehlsstelle, die auch Priestewitz mit koordiniert. Zwischen Brockwitz und Weißig a.R. ist ein Baum auf einen Sattelauflieger gekracht. Im Raschütz hinterlässt Friederike laut Bürgermeister Wolfgang Hoffmann „Holzverluste ohne Ende“. Flächendenkend fällt bis nach Mitternacht der Strom aus, weil Bäume auf die Leitungen gekracht sind. Stark erwischt es die Orte Linz und Ponickau. In Kraußnitz ist der Giebel eines Hauses eingestürzt. Die Straßen zwischen Liega und Ponickau und nach Böhla müssen regelrecht freigeschnitten werden.

11.30 Uhr – Meißen: Stadtwerke arbeiten mit Hochdruck an der Stromversorgung

Die Meißner Stadtwerke arbeiten eigenen Angaben zufolge daran, schnellstmöglich alle Ausfälle in ihrem Netz zu beheben. Ohne Strom waren zeitweise der Ortsteil Winkwitz, sowie Bereiche um den Heiligen Grund, Goldgrund, Jahnastraße, Winzerstraße, Hohe Wiese und Gelegegasse. Eine Störung im Mittelspannungsnetz sorgte 17.05 Uhr für einen Ausfall von dem rund 1 000 Kunden auf dem Plossen betroffen waren. Das Problem konnte bis 18.13 Uhr gelöst werden.„Viele Anwohner haben, aufgrund der Ausnahmesituation, sehr viel Verständnis aufgebracht. Wir haben sogar heute Morgen E-Mails und Anrufe von Kunden bekommen, die sich für die schnelle Hilfe bedankt haben“, so MSW-Chef Frank Schubert am Freitagvormittag. Das sei nicht selbstverständlich. Er verstehe dies als Anerkennung der Monteure, welche die Nacht durchgearbeitet hätten. (SZ/pa)

11.05 Uhr – Nossen: Mehrere Ortsteile ohne Strom, kaum Schäden an Häusern

Die Kameraden der Ortsfeuerwehr Ziegenhain waren am Donnerstagnachmittag gegen 16.15 Uhr per Hand-Sirene in die Kirchstraße in Ziegenhain gerufen worden. Hier hatte der Sturm einen Baum in die Stromleitung gedrückt. Der Mast hielt dem Druck nicht stand und brach ab. Er wurde durch die Kameraden wieder aufgerichtet und gesichert. Die Straße konnte erst nach knapp zwei Stunden freigegeben werden. Im Anschluss wurden sieben weitere Einsätze in den umliegenden Ortsteilen abgearbeitet. Sie betrafen Bäume, die Verkehrshindernisse im Straßenraum darstellten. Wie Uwe Günther, Leiter Brand- und Katastrophenschutz der Stadt Nossen mitteilt, sind größere Schäden an Häusern ausgeblieben. Allerdings fielen Bäume auch andernorts auf Freileitungen, wodurch gleich mehrere Ortsteil auch am Freitag ohne Strom waren. Besonders betroffen waren Saultitz, Raußlitz, Kreißa und Wendischbora. (SZ/mhe)

10.45 Uhr – Moritzburg: Straßen gesperrt, Wildgehege bleibt geschlossen

Vom Sturm schwer getroffen ist auch die Gemeinde Moritzburg. Wie Bürgermeister Jörg Hänisch auf SZ-Nachfrage sagte, mussten mehrere Straßen gesperrt werden. Betroffen waren unter anderem die Kalkreuther Straße, die große Fasanenstraße und die Waldteichstraße. Die Straße zur Waldschaenke ist inzwischen wieder frei. Auf der Kalkreuther Straße sind die Kameraden noch im Einsatz. Danach soll dann auch die Waldteichstraße von umgestürzten Bäumen befreit werden. In der Sturmnacht waren rund 60 Kameraden der Moritzburg Ortsteilwehren im Einsatz. Ein Schwerpunkt seid dabei vor allen das Gebiet um Steinbach und Auer gewesen. Dort wurden nach Auskunft des Bürgermeisters auch zahlreiche Leitung zerstört. Seit heute früh sind wieder 30 Kameraden im gemischten Einsatztrupp am Beseitigen der Schäden. Der Kurpark in Friedewald wurde heute Vormittag abgesperrt.

Der Forstbezirk Dresden informiert, dass das Wildgehege Moritzburg am 20./21. Januar nicht öffnen wird. Die Aufnahme der Sturmschäden läuft und die Aufräumarbeiten werden organisiert. In der Einrichtung sind zahlreiche Tiergehege betroffen. Geprüft werde derzeit auch noch, ob aufgrund der Sturmschäden Tiere aus ihren Gehegen entwichen sind.

10.30 Uhr – Radeburg: Die Meißner Straße bleibt gesperrt

In der Stadt Radeburg und ihren Ortsteilen läuft die Schadensaufnahme und Schadensbseitigung ebenfalls auf Hochtouren. In der Kita Sophie Scholl fällte der Sturm vier Bäume, kleinere Schäden entstanden auch an kommunalen Gebäuden wie der Turnhalle der Oberschule, der Kita in Volkersdorf und einigen Feuerwehrgerätehäuser. Im Stadtzentrum bleibt die Meißner Straße weiter gesperrt, weil nicht ausgeschlossen werden kann, dass weitere Ziegel vom Dach fallen könnten. Zunächst müssen von den privaten Eigentümern der Häuser diese Schäden gesichert werden. (SZ/gör)

9.45 Uhr – Radebeul/Meißen/Weinböhla: S-Bahn rollt wieder normal, Ersatz bei der Straßenbahn

Der S-Bahn-Verkehr auf der Linie 1 zwischen Meißen und Dresden rollt seit etwa 8 Uhr wieder normal. Laut VVO-Sprecherin Gabriele Clauß fährt die Bahn wieder seit dem frühen Morgen. In den ersten Stunden allerdings wiederholt mit Verspätungen. Die wurden an den Bahnsteigen zwar durchgesagt, aber mitunter auch mehrfach gewechselt, informierten Fahrgäste von der Strecke. Die Anlaufprobleme hingen offenbar mit der nach wie vor gestörten Strecke zwischen Dresden und Bad Schandau zusammen, wo es vor allem zwischen Königstein und Rathen nur mit Pendelbussen weitergeht.

Einen noch behebenden Schaden gibt es auch auf der Straßenbahnstrecke der Linie 4. Zwischen Coswig und Weinböhla fahren derzeit noch Ersatzbusse wegen eines Oberleitungsschadens. (SZ/per)

9.05 Uhr – Meißen: Über 400 Rettungseinsätze durch Friederike

Die Feuerwehren im Landkreis Meißen haben jetzt eine erste Bilanz zur Orkantief vom Donnerstag gezogen. Die Rede ist von „sehr großen Schäden“ an privaten und öffentlichen Gebäuden, im Wald, am Stromnetz und der Infrastruktur der Bahn. Es werde noch Tage dauern, um alles zunächst zu sichern. „Unsere Befehlsstellen im Landkreis haben eine hervorragende Arbeit zusammen mit der Integrierten Regionalleitstelle in Dresden geleistet. Das Zusammenspiel funktionierte besser als im Oktober 2017 beim Sturm Herwart“, so Kreisbrandmeister Ingo Nestler in einer Mitteilung. Er danke allen Einsatzkräfte im Landkreis – egal ob Feuerwehr, THW, Rettungsdienst oder Polizei. Wichtig sei, dass es keine Personenschäden gegeben habe und alle Einsatzkräfte gesund wieder einrücken konnten. (SZ/pa)

8.30 Uhr – Leisnig: Mitarbeiter harren im Keller aus

Beim Archivdienstleister DMI in Leisnig hat Orkantief „Friederike“ am Donnerstagabend ein Flachdach abgedeckt. Betroffen war der Standort an der Muldenwiese, wie Prokurist Bengt Dölitzscher am Freitagmorgen auf DA-Nachfrage sagte. Es gab einen Feuerwehreinsatz. Mitarbeiter wurden evakuiert. Sie mussten zunächst zum Teil in den Untergeschossen ausharren. Das sei das normale Evakuierungsprozedere, so Dölitzscher. „Es gab nur geringe Produktionsausfälle. Seit 8 Uhr heute Morgen läuft die Produktion wieder normal“, sagte er. Die Höhe des entstandenen Schadens konnte Dölitzscher am Morgen noch nicht beziffern. (DA/sol)