Leisnig. Die Arbeit von mehr als fünf Jahren füllt Dutzende Aktenordner. Schließlich musste alles, was zum Stichtag 1. Januar 2012 mehr als 1 000 Euro wert und im Eigentum der Stadt Leisnig war, erfasst und bewertet werden. Dazu gehörte das Bauhoffahrzeug genauso wie städtische Immobilien oder Straßen. Rechnungen mussten hervorgeholt, erhaltene Fördergelder berücksichtigt werden. „Zum genannten Stichtag hatte die Stadt Leisnig mit der ehemaligen Gemeinde Bockelwitz ein Anlagevermögen von 86 Millionen Euro“, sagt Andrea Graupner, die die Finanzverwaltung der Stadt Leisnig leitet.
Wie sie erklärt, wurde das Vermögen bei der Erfassung und Abrechnung in unterschiedliche Kategorien geteilt. Beim Sachanlagevermögen steht unterm Strich ein Buchwert von etwas mehr als 72 Millionen Euro. Dazu gehören Grundstücke, die Infrastruktur, Maschinen, Anlagen und Fahrzeuge. Am meisten wert waren zum Stichtag die Straßen, Wege und Plätze, die fast 53 Millionen Euro des Gesamtanlagevermögens ausmachen.
Ein weiterer Posten ist das Finanzanlagevermögen in Höhe von fast 14 Millionen Euro. Darunter fallen Anteile an Unternehmen wie der Seniorenzentrum gGmbH und Beteiligungen an Verbänden wie dem Abwasserzweckverband. Gut ablesen lässt sich dank der akribischen Erfassung auch, wie viel Fördergeld in einzelne Projekte geflossen ist: mehr als 40 Millionen Euro. Der Schuldenstand betrug Anfang 2012 rund 7,9 Millionen Euro.
„Mit jedem Jahresabschluss werden die Zahlen angepasst“, so Andrea Graupner. Es müssten Abschreibungen und Neuanschaffungen berücksichtigt werden. Notwendig war das Aufstellen der Eröffnungsbilanz, weil der Freistaat von seinen Kommunen ab 2013 das Anwenden der Doppik fordert. Doppik steht für doppelte Buchführung in den Konten. Diese soll, so erklärt die Finanzchefin, aufzeigen, wie wirtschaftlich die Stadt arbeitet und wo es Sparpotenziale gibt. Von einem Städtevergleich rät Andrea Graupner ab, weil die Verwaltungen unterschiedliche Kriterien ansetzen können, die Auswirkungen auf das Ergebnis haben. Eine feste Abschreibungsdauer gebe es beispielsweise nicht. (DA/sig)