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Lange Haftstrafe für Autoschieber

Ein 31-Jähriger hat ein geklautes Luxusauto nach Polen gebracht. Überführt wurde er, weil er sich nicht ans Tempolimit hielt.

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© dpa

Bautzen. Weil er einen geklauten Luxuswagen von Deutschland nach Polen gebracht hat, ist ein 31-Jähriger vor dem Bautzener Amtsgericht jetzt zu einer Haftstrafe verurteilt worden. Dem Mann aus Legnica war es im Februar dieses Jahres gelungen, einen in Hannover geknackten Mercedes 350 über die Grenze zu schaffen. Allerdings war der Pole mit dem weißen Auto in einer 120er-Zone auf der A 13 geblitzt worden. Ein Schnappschuss, der nicht ohne Folgen blieb. Denn somit konnte er durch die Ermittler letztlich überführt werden.

Der Mann war eigentlich wegen schweren Bandendiebstahls angeklagt worden. Doch der Nachweis, dass der 31-Jährige auch beim Aufknacken des Autos sowie zwei weiterer Fahrzeuge beteiligt gewesen sein soll, ließ sich vor Gericht nicht erbringen – ebenso wenig, dass er als Teil einer Bande gehandelt hat. Deshalb wurde der Mann aus dem westpolnischen Legnica lediglich wegen Hehlerei verurteilt. Zuvor hatte er eingeräumt, durchaus gewusst zu haben, dass es sich bei dem weißen Mercedes um ein geklautes Fahrzeug handelt.

Für den Richter Dr. Dirk Hertle war der 31-Jährige unterdessen kein Unbekannter. Bereits im August hatte das Schöffengericht unter seinem Vorsitz den Polen wegen versuchter Hehlerei zu einer Gefängnisstrafe von einem Jahr und acht Monaten verurteilt – weshalb er aktuell auch in Görlitz einsitzt. Zuvor hatten ihn Polizisten in einem Auto erwischt, das in Frankfurt aufgehebelt worden war. Die Strafe vom August und von der jetzigen Verurteilung wurde zusammengezogen. Der 31-Jährige muss demnach nun insgesamt zwei Jahre und zehn Monate im Gefängnis absitzen.

Und möglicherweise bleibt es nicht dabei. Denn inzwischen liegt eine weitere Anklage gegen den 31-Jährigen vor. Er soll laut Staatsanwaltschaft ebenfalls in Frankfurt am Diebstahl eines blauen Mercedes beteiligt gewesen sein. Den Angaben des Amtsgerichts zufolge habe er schon durchblicken lassen, auch daran beteiligt gewesen zu sein. (SZ/sko)