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Krieg mit dem Friedensrichter

Eine Mitbewerberin rechnet bei ihrer Vorstellung mit dem Amtsinhaber ab. Die Antwort der Räte kommt umgehend.

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© Daniel Förster

Dohna. Vier Bewerber für ein Ehrenamt: Damit hatten die Dohnaer im Stadtrat bei der Besetzung des Postens des Friedensrichters eine echte Wahl. Neben dem Amtsinhaber Jens Werner aus Röhrsdorf versuchte es die Borthenerin Renate Linke zum zweiten Mal. Auch Stephan Euler und Gunter Zeugner kandidierten. Alle vier stellten sich im Stadtrat kurz vor. Stephan Euler wurde von einem Freund auf die Ausschreibung aufmerksam gemacht. Er sieht den Friedensrichter als Friedensstifter. Das reizt ihn, der in Röhrsdorf in der Künstlerkommunität wohnt und sich um Menschen am Rande der Gesellschaft kümmert. Gunter Zeugner will seine Erfahrungen beim Streitschlichten der Stadt zur Verfügung stellen. In seiner Familie gab es immer Pfarrer, die schlichtende Eigenschaft sei vererbt. Renate Linke nutzte ihre Vorstellung für eine Abrechnung mit Jens Werner. Sie warf ihm vor, in einem Verfahren, an dem sie beteiligt war, parteiisch gewesen zu sein. Werner räumte in seiner Bewerbung zwar ein, nicht alles richtig zu machen, die von Linke erhoffte Entschuldigung war das aber nicht.

Die Quittung für ihren Auftritt bekam Renate Linke bei der geheimen Wahl: Kein einziger Rat stimmte für sie. Euler erhielt das Vertrauen eines Rates, Zeugner fünf Stimmen, Jens Werner bleibt mit neun für weitere fünf Jahren im Ehrenamt. (SZ/sab)