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Kottmar lehnt Radwegprojekt auf Bahnstrecke ab

Gemeinde sieht keine finanziellen Möglichkeiten für die geplante Umwandlung.

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© SZ Archiv

Kottmar. Die Gemeinde Kottmar bleibt bei einem deutlichen Nein zur geplanten Umwandlung der stillgelegten Bahnstrecke zwischen Oberoderwitz, Herrnhut und Niedercunnersdorf. Das machte Bürgermeister Michael Görke (parteilos) in einem Schreiben an den Landrat deutlich, das bei einer Infoveranstaltung des Kreises am gestrigen Mittwoch in Strahwalde verlesen wurde. Kottmar habe keine finanziellen Möglichkeiten sich über die Pflichtaufgaben hinaus an solchen Projekten zu beteiligen, zumal der Kreis bislang nicht deutlich sagen könne, welche Ausgaben in den Folgejahren auf die Kommunen zukämen, hieß es darin. Zudem schrieb Görke, er habe das Gefühl, dass kritische Betrachtungen der Radwegpläne „totgeschwiegen werden“. Deshalb verzichtete er auch auf eine Teilnahme an der öffentlichen Infoveranstaltung des Kreises.

Der Kreis will gemeinsam mit den Gemeinden die Chance ergreifen, die rund 15 Kilometer lange Trasse zu kaufen und als Radweg auszubauen. Argumente dafür seien zu einen mehr Sicherheit für Radler, mehr touristische Attraktivität, sowie auch das Bestreben, die Trasse als solche im Ganzen zu erhalten. Landrat Bernd Lange (CDU) verwies zudem darauf, dass bei einem Verkauf der Bahn an einen anderen Eigentümer keinerlei Einfluss auf das Gelände für Kreis und Kommunen bestünde. Der Ausbau würde nach ersten Erkenntnissen einer Machbarkeitsstudie insgesamt reichlich neun Millionen Euro kosten. Der Freistaat trüge die Hälfte der Kosten, zudem steht eine hohe Förderquote in Aussicht. Auf den Kreis würden demnach rund 200 000 Euro zukommen, auf die drei Gemeinden zusammen 60000 bis 80000 Euro verteilt auf drei Jahre. (SZ/abl)