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Kommentar: Die Görlitzer lieben ihre Häuser

Ingo Kramer über den Tag des offenen Denkmals

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Auf die Görlitzer und ihre Gäste ist Verlass: Jahr für Jahr nutzen Tausende den Tag des offenen Denkmals, um sich anzusehen, was es so nicht jeden Tag zu erleben gibt. Es ist völlig egal, ob es regnet oder die Sonne scheint: Der Termin ist fest eingeplant. Dabei bietet er für zwei Arten von Besuchern Höhepunkte. Die alt eingesessenen Görlitzer, die den Tag jedes Jahr nutzen, schauen sich besonders dort um, wo sich gerade etwas tut oder wo sie lange nicht hinein durften, so wie dieses Jahr das Forellhaus. Die neu Zugezogenen und die Touristen hingegen haben zum Denkmaltag die Chance, all jene berühmten Gebäude von innen zu sehen, die die Görlitzer längst kennen: Das Kaufhaus etwa, die Stadthalle oder das Freisebad. Doch selbst dorthin gehen manche Einheimischen immer wieder, auch wenn sich seit dem letzten Besuch überhaupt nichts verändert hat. Die Görlitzer lieben einfach ihre Häuser.

Was in den letzten Jahren mehr und mehr auffällt: Die Altersmischung der Besucher wird bunter. Kamen früher hauptsächlich Ältere, so haben mittlerweile auch neue Generationen den Tag für sich entdeckt. Studenten, die erst vor Kurzem nach Görlitz gezogen sind, von der Stadt begeistert sind und ihre Zukunft tatsächlich hier sehen, gehen auf einmal Häuser gucken. Dieses Interesse zeigt auch, welche Zukunft die Stadt hat. Da ist der Denkmaltag sicher nur ein kleiner Baustein. Aber ein Wichtiger. Deshalb ist es gut, dass die Stadt und die vielen Hauseigentümer so viel Aufwand in die Organisation stecken. Sie tun gut daran, das auch künftig mit voller Kraft zu machen.