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Komfortabler Parken in der Rettungswache

Die bisherigen Garagen sind zu eng. Auch bei der Rettungswache in Naußlitz gibt es Veränderungen.

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© Dietmar Thomas

Von Maria Fricke

Döbeln/Roßwein. Die Rettungswache in Döbeln braucht mehr Platz. Aus diesem Grund muss der Landkreis in den kommenden Jahren mehrere Hunderttausend Euro in die Hand nehmen und einen Ersatzneubau für die auf dem Gelände befindlichen Garagen bauen. Das teilte Kreissprecher André Kaiser mit. Die Ausgabe soll in den nächsten Entwurf des Haushaltes für 2018 mit eingebracht werden.

Gründe für den Neubau einer Garage gibt es mehrere. Zum einen reicht der derzeitige Platz nicht mehr aus. Momentan sind in den Garagen die Reserve- sowie Katastrophenschutzfahrzeuge untergebracht. Doch seit der Wendezeit, den Baujahren des Komplexes, hat sich auch die Größe der Fahrzeuge geändert, wie Tino Gaumnitz, Leiter des Rettungsdienstes Bereich Döbeln beim DRK Döbeln-Hainichen, erklärt. Ein Teil der Fahrzeuge steht zurzeit draußen.

Das ist besonders im Sommer bei hohen Temperaturen ein Problem. Denn die Kühlung in den Fahrzeugen reicht nicht aus, um für die Medikamente eine entsprechende Temperatur zu erreichen. „Die Arzneimittel müssen immer runter vom Auto“, erklärt Gaumnitz. Aufgrund der Enge entsprechen die Garagen auch nicht mehr dem aktuellen Standard sowie den Arbeitsstättenrichtlinien.

Entstehen soll auch eine Waschgarage. Die bisherige ist zu eng. „Rundrum ist nur ein halber Meter Platz. Da ist nicht viel mit waschen“, erklärt Gaumnitz. Dafür und zum Desinfizieren nutzen die Rettungskräfte derzeit die Garagen, die vor einigen Jahren umgebaut worden sind. Ob die Waschgarage mit in die neue Unterkunft integriert wird oder separat entsteht, stünde noch nicht fest, so Gaumnitz. „Da gibt es verschiedene Modelle.“

Der Zustand ist dem Landratsamt seit Längerem bekannt. Der Bau der Garagen sei schon einmal geplant gewesen, das Geld jedoch wieder aus dem Haushalt gestrichen worden, erklärt Gaumnitz. Der Kreis muss beim Bau der Garage zunächst in Vorkasse gehen. „Durch Abschreibung findet eine Refinanzierung durch die Krankenkassen statt“, so Kaiser. Während der Bauphase, die noch nicht feststeht, sollen die Fahrzeuge im Freien stehen.

Der Neubau der Garagen ist nicht die einzige Veränderung, die es an der Rettungswache in Döbeln geben wird. Erst vor Kurzem gab Jörg Hirschel, der Vorsitzende des Kreisverbandes, bekannt, dass die Erste-Hilfe-Ausbildung aus dem Objekt an der Mastener Straße ausziehen wird. Die Kurse finden zukünftig im neuen Verwaltungssitz der Wohnungsgenossenschaft Fortschritt Döbeln, der zurzeit gebaut wird (DA berichtet), statt.

Auch für diesen Umzug sind die unzureichenden Bedingungen an der Mastener Straße ausschlaggebend. Die angebotenen Kurse in Erster Hilfe werden laut Hirschel sehr gut angenommen. Zwischen zwölf und 15 Personen können an einem Kurs teilnehmen. „Die sind in der Regel auch ausgelastet“, sagt der Vorstandsvorsitzende. Wie Hirschel zudem informierte, wird auch für die Bereiche Wasserwacht, Katastrophenschutz sowie für die schnelle Einsatztruppe nach neuen Räumlichkeiten gesucht. „Wir haben keinen Platz mehr“, begründete Hirschel. Ein neues Objekt sei in Aussicht, die Verhandlungen dazu laufen noch. „Ziel sind ordentliche Räume auch für das Ehrenamt“, betonte Hirschel. Die Bedingungen an der Mastener Straße seien nicht optimal.

Neben der Rettungswache in Döbeln gibt es noch weitere in Leisnig und Naußlitz. Angestrebt werde, so Kreissprecherin Cornelia Kluge, den Standort Naußlitz Ende 2018 nach Roßwein zu verlagern. Wohin sie genau ziehen wird, ist noch in Verhandlung. „Die Gespräche mit dem Eigentümer laufen aktuell noch“, sagte Kluge. Grund für den geplanten Umzug ist die bessere Versorgung der Region Roßwein.

Wer in den kommenden zwei Jahren den Rettungsdienst in der Region übernehmen wird, wird zurzeit ermittelt. Bis zum 15. Mai hatten Bewerber die Möglichkeit, ihr Angebot einzureichen. „Der Landkreis wertet zurzeit die Angebote aus“, informierte André Kaiser. Mit einem Zuschlag sei im August zu rechnen. Wie viele Bewerber es gegeben habe, dazu äußert sich das Landratsamt nicht. Mit dem DRK jedoch mindestens einen. Jörg Hirschel bestätigte, dass sich der Kreisverband für den Rettungsdienst wieder beworben hatte.

Seit 1990 kümmert sich das DRK um den Rettungsdienst in der Region. Träger dessen war bislang der Rettungszweckverband der Landkreise Döbeln, Leipziger Land, Muldentalkreis mit Sitz in Grimma. Der löst sich jedoch Ende des Jahres auf. Neuer Träger des Rettungsdienstes ist dann der Landkreis Mittelsachsen, der sich bisher bereits für den Rettungsdienst im restlichen Kreisgebiet gekümmert hat. Notrufe gehen zudem ab August in der neuen Leitstelle in Chemnitz und nicht mehr, wie bisher, in Grimma ein. Für die Patienten soll sich durch die Umstellung nichts ändern.