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Klosterbuch wird zur Sackgasse

Ab 2. Mai ist die Kreisstraße durch den Ort voll gesperrt. Der Deich wird dann weitergebaut. Die Straße ist anzuheben.

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© Dietmar Thomas

Von Heike Heisig

Leisnig/Klosterbuch. Die Klosterbucher brauchen in den nächsten Wochen wieder ein wenig Geduld. Die Arbeiten am Ringdeich, der ihren Ort vor Hochwasser schützen soll, gehen dann an der Schnittstelle von Damm und Straße, unmittelbar vor den ersten Häusern aus Richtung Scheergrund, weiter. Dafür muss die Straße voll gesperrt und sogar angehoben werden. Die Landestalsperrenverwaltung (LTV) als Auftraggeber spricht dann von einer sogenannten Deichüberfahrt, teilt Bianca Anwand auf Anfrage des Döbelner Anzeigers mit.

Nach ihren Angaben ist die während der Bauarbeiten notwendige Sperrung vom 2. Mai bis voraussichtliche Ende Juli dieses Jahres geplant. „In diesem Zeitraum wird an den 2016 fertiggestellten Deich angeschlossen und der neu zu errichtende Ringdeich weitergeführt“, erklärt Bianca Anwand. Weil der Damm dann die Straße quere, verlaufe die Kreisstraße künftig über den Deich. „Dazu ist eine Anhebung der Kreisstraße und dafür wiederum die Vollsperrung notwendig“, so die Mitarbeiter der Talsperrenverwaltung.

Laut Landkreisverwaltung ist für die Zeit der Sperrung in Klosterbuch eine großräumige Umleitung vorgesehen. Diese wird über die S 34 Großweitzschen-Leisnig und weiterführend dann über die Kreisstraße durch Paudritzsch ausgeschildert. Dort ergeben sich in den ersten Tagen noch Behinderungen durch eine Ampelregelung. Der Stromversorger Mitnetz lässt in diesem Bereich neue Kabel verlegen. Eines davon muss durchs Muldenbett „geschossen“ werden. Bis zunächst 19. Mai gilt die halbseitige Sperrung in Verlängerung der Georg-Friedrich-Händel-Straße am Ortsausgang Leisnig noch. Die Vollsperrung der vorderen Händelstraße ist nur bis Ende dieser Woche beantragt. Somit dürften sich die Einschränkungen dort erledigt haben, wenn der Umleitungsverkehr aus und in Richtung Klosterbuch startet.

Schutz in vier Schritten

Der Hochwasserschutz für Klosterbuch sieht eine Kombination aus Ringdeich und Mauer vor.

1. und 2. Abschnitt: 250 Meter Deich auf Teilen des Klosterparkplatzes sowie 80 Meter der Hochwasserschutz-Mauer sind fertiggestellt.

3. Abschnitt: 810 Meter Deich hinter den Grundstücken (in Richtung Bahndamm) sowie die Deichüberfahrt entstehen in diesem Jahr.

4. Abschnitt: Die restlichen 290 Meter Mauer werden 2018 errichtet.

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Dass die Vollsperrung insgesamt auf die Einwohner, Geschäftsleute und die Mitglieder des Fördervereins Kloster Buch zukommt, war denen nach Angabe von Bianca Anwand bekannt. In mehreren Versammlungen ist vorgestellt worden, wie der Bau vonstatten gehen soll. Zuletzt konnten sich die Anwohner Mitte Februar über die in diesem Jahr anstehenden Arbeiten informieren.

„Die Veranstaltungen im Kloster können trotzdem stattfinden. Die Zufahrten aus Richtung Leisnig und Hartha sind offen“, versichern sowohl Cornelia Kluge von der Pressestelle des Landratsamtes Mittelsachsen als auch Bianca Anwand von der Talsperrenverwaltung. „Nur die Zufahrt aus Richtung Großweitzschen ist während der Baumaßnahme durch den Dammbau nicht gegeben“, sagt Cornelia Kluge. Doch auch dafür gibt es Ausnahmen. Bislang für die Bauernmärkte, die in der Zeit der Vollsperrung geplant sind. Das wäre am 13. Mai, 10. Juni und 8. Juli. „An diesen Tagen werden die Zufahrten zu den Parkplätzen auch aus Richtung Döbeln/Großweitzschen für die Besucher zur Verfügung stehen“, ergänzt Bianca Anwand. Der Förderverein hofft, so Rica Zirnsack, dass es diese Möglichkeit ebenfalls für das Wochenende 15. und 16. Juli gibt. Dann laden die Förderer und das Team des Mittelsächsischen Kultursommers (Miskus) zu schottisch-irischen Erlebnistagen ins Kloster ein. Auch da werden genau wie zu den Bauernmärkten Tausende Besucher erwartet. Daher wäre es schön, wenn auch ihnen Umwege zum Erlebnis erspart bleiben könnten.

Vereinschef Heiner Stephan sieht die Notwendigkeit der Arbeiten insgesamt und der Sperrung dafür. „Wir haben es frühzeitig erfahren und es gab vernünftige Gespräche mit der Baufirma“, bestätigt er. Der Förderverein hatte vor Beginn der Baumaßnahme große Bedenken, dass Parkflächen wegfallen, Besucher ausbleiben. In der Praxis stehen neue Parkflächen auf der anderen Straßenseite zur Verfügung. Und die Besucherströme reißen vor allem zu den Bauernmärkten nicht wie befürchtet ab.