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Klempner geht in den Tiefbau

Dittersdorfer gründet eine zweite Firma. Das hat sich logisch aus seiner bisherigen Tätigkeit ergeben.

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© Frank Baldauf

Von Franz Herz

Glashütte. Heiko Schiebel aus dem Glashütter Ortsteil Dittersdorf hat eine zweite Firma aufgemacht. Der gelernte Sanitär-, Heizungs- und Klimainstallateur ist seit zehn Jahren in diesem Feld selbstständig. Nun hat er sein zweites Unternehmen auf den Weg gebracht, die Firma HS-Bau, die vor allem im Tiefbau aktiv sein soll. Eine der ersten Baustellen ist der Neubau des Fußwegs an der Prießnitztalstraße in Glashütte auf Höhe des Seniorenheims.

Heiko Schiebel hat sein Geschäft um eine neue Firma erweitert. Damit will er Aufträge in der Region übernehmen.
Heiko Schiebel hat sein Geschäft um eine neue Firma erweitert. Damit will er Aufträge in der Region übernehmen. © Egbert Kamprath

Die neue Firma hat sich aus seinem ursprünglichen Geschäft heraus entwickelt. Heiko Schiebel hat sich als Klempner in den vergangenen Jahren auf den Einbau von Kleinkläranlagen spezialisiert, sich dafür Technik angeschafft, einen Bagger und einen Lkw. Damit war er, ohne sein angestammtes Revier zu verlassen, ohnehin schon im Tiefbau tätig. „Das hat Hand in Hand funktioniert“, erzählt der 40-Jährige. Seine Mitarbeiter haben die Baugruben ausgehoben, die Klärgruben eingesetzt und schließlich ihn gerufen. Sein Part war es dann, die Anlagen anzuschließen, zu überprüfen und in Betrieb zu nehmen.

Dieses Geschäftsfeld brummte bis 2015. Damals lief die Frist, bis zu der alte Kläranlagen ersetzt sein oder überhaupt eine eingebaut werden musste. Als die Frist vorbei war, brach dieser Geschäftszweig ein. „Aber mich haben Leute angesprochen. Mensch, du hast doch einen Bagger, kannst du mir nicht mal eine Leitung verlegen“, berichtet Schiebel. So ist ihm die Idee gekommen, das als eigene Firma auszugründen. Seit diesem Monat gibt es nun das neue Unternehmen HS-Bau. Momentan ist die wirtschaftliche Lage dafür auch günstig. Schiebel hat mit seinem neuen Unternehmen schon Aufträge bis in den Herbst hinein. Und in der kalten Jahreszeit übernimmt er den Winterdienst in Dittersdorf. Einer der beiden Mitarbeiter ist dann mit dem Radlader im Einsatz, der andere ist für die Handräumung zuständig. So haben sie auch bei Eis und Schnee genug zu tun.

Schiebel will sich mit seinem Betrieb auf kleine Aufträge spezialisieren. „Ich will nicht in den Preiskampf bei großen Ausschreibungen eingreifen“, sagt er. Für die Drewag in Dresden hat er bereits gearbeitet. Bei einem Bauvorhaben in Bärenstein legt er alle Zu- und Ableitungen für Wasser, Wasser oder Strom. Das sind Tiefbauaufträge, bei denen auch das Wissen eines Installateurs nicht schaden kann. Einer seiner Mitarbeiter ist gelernter Maurer und einer Feinmechaniker, der aber lieber auf dem Bau arbeitet, wie der Chef erzählt.

Bisher verteilen sich die Aufträge zu 80 Prozent im Osterzgebirge und zu 20 Prozent auf Dresden. „Lieber arbeite ich in der Region“, sagt Schiebel. Der Dittersdorfer hat 1995 seine Ausbildung bei Jochen Büttner in Schlottwitz begonnen und ist dann zehn Jahre in seinem Lehrbetrieb geblieben. 2006 machte er sich selbstständig. Das war mit einer Sonderregelung auch ohne Meisterprüfung möglich, weil er die nötige Berufserfahrung mitgebracht hat, wozu auch vier Jahre als Monteur und Bauleiter gehörten. Nun ist er so weit, dass er sein Tätigkeitsfeld erweitert. Neben seiner Arbeit kümmert er sich um seine Familie mit zwei Kindern, fährt gerne Fahrrad und trifft sich einmal die Woche mit Freunden zum Skat. Seit der Wahl 2014 vertritt der 40-Jährige auch die Interessen seiner Mitbewohner als Ortsvorsteher von Dittersdorf.