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Kleinnaundorf erwandern

Der Freitaler Ortsteil hat viele historische Sehenswürdigkeiten zu bieten. Diese sind nun mit einer Wanderroute verbunden.

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© Andreas Weihs

Von Rudi Sebrein

Freital. Viele Wanderbegeisterte gehen ihrem Hobby in der Sächsischen Schweiz nach. Dass auch der eigene Heimatort immer einen Abstecher wert ist, soll der Kleinnaundorfer Rundwanderweg zeigen. Das jedenfalls ist das Ziel der Freitaler Wanderwegewarte Ralf und Marlies Fichtner. In den vergangenen Wochen haben sie die Runde markiert. Beendet werden soll die Beschilderung des Weges 2018. Die Runde verbindet die Sehenswürdigkeiten des Freitaler Ortsteils auf einer Route und bildet eine Verbindung zwischen den Wäldern des Windberggebietes und des Kaitzbachgebietes. Ein klassischer Rundwanderweg ist er jedoch nicht, wie Ralf Fichtner erklärt.

Der Weg ist achtförmig angelegt. Die Streckenlänge, die Richtung und die gewünschten Höhepunkte können individuell gewählt werden. Ralf Fichtner empfiehlt jedoch, die Wanderung am Meßweg in Kleinnaundorf, nicht weit vom Gasthof Hopfenblüte entfernt, zu starten. Der Punkt ist gut mit den Buslinien C und 366 zu erreichen.

An der Haltestelle angekommen, findet sich bereits der erste neue Wegweiser, welcher auf die nah gelegene Kaitzbachquelle verweist. Ab dieser führt der Weg an der neuen Kleinnaundorfer Kindertagesstätte vorbei hinein ins Windberggebiet. Nachdem man eine kleine Steigung überwunden hat, befindet man sich nun am Schnittpunkt des Rundwanderweges. Ab diesem besteht die Möglichkeit, die Tour nordwärts Richtung des Gottes-Segen-Schachtes fortzusetzen oder westwärts auf dem Bahndamm sofort in den Ort hinein zu laufen.

Ist man dem Weg nach Norden gefolgt, erwartet einen das Bergmannsgrab des Gottes-Segen-Schachtes. Dieses wurde für die Opfer des Grubenunglücks von 1869 errichtet. Für den Rückweg von der Gedenkstätte hat sich Ralf Fichtner etwas Besonderes einfallen lassen. „Wir wollen für den Rückweg nach Kleinnaundorf extra einen alten Schulweg wieder zum Leben erwecken“, erzählt Fichtner. Auf dem Weg in den Ort lohnt sich auch der kurze Abstecher zum Kleinnaundorfer Bahnhofsgebäude. Das wird im Dezember Schauplatz des Adventsbahnhofes des Heimatvereins. Dieser findet jeweils an den Adventssonntagen statt. Im Ort angekommen, verläuft die Route auf der Friedensstraße entlang zum Kriegerdenkmal des Ersten Weltkrieges, ehe man auf der Steigerstraße an der alten Schule vorbei wieder zum Ausgangspunkt gelangt. Trotz dessen, dass die neue, rund acht Kilometer lange Route oft auf bereits bekannten Wegen verläuft, war eine genaue Planung notwendig.

Die Entwicklung des Kleinnaundorfer Rundwanderwegs begann im November 2015. Der Kleinnaundorfer Ortsvorsteher Thomas Käfer bat Ralf und Marlies Fichtner um Hilfe bei der Umsetzung. „Ein klares Konzept ist unverzichtbar“, meint Ralf Fichtner, welcher in akribischer Kleinarbeit sämtliche Positionen für die neuen Informationstafeln und Standorte neuer Wegweiser fotografierte.

Dies war nötig, weil der Stadt Freital ein Kostenvoranschlag unterbreitet werden sollte. Das Rathaus übernahm die Kosten für die Markierung der Route mit neuen Wegweisern. Nachdem das Projekt zunächst im Kleinnaundorfer Ortschaftsrat angenommen wurde, war das Projekt auch Thema im Technischen Ausschuss des Stadtrates. Anfang 2017 floss das Geld für das Vorhaben.

Ebenfalls zu Beginn dieses Jahres machte sich Ralf Fichtner dann erstmals mit Sprühdose und Sprühvorlage auf den Weg, um die Route zunächst mit Markierungen auch ohne Wegweiser sichtbar und begehbar zu machen. Mittlerweile ist bereits eine Vielzahl der neuen Schilder montiert.