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Kekse bringen Geld fürs Tierheim

Das Tierheim ist auf Spenden angewiesen. Sogar Kinder unterstützen die Arbeit der Tierschützer.

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© Dietmar Thomas

Von Sylvia Jentzsch

Ostrau. Das Tierheim „ Wiesengrund“ in Ostrau muss sich selbst finanzieren. Zu den festen Einnahmen gehören die Gebühren, die für die Vermittlung der Tiere gezahlt werden, das Geld aus den sogenannten Umlageverträgen, die die Gemeinden bezahlen, und Spenden.

Und da können sich die Mitglieder des Tierschutzvereins, der Träger der Einrichtung ist, immer wieder über tolle Ideen freuen, die Kinder und Erwachsene haben, um Geld für das Tierheim zu sammeln. Vor Weihnachten übergaben die Mädchen und Jungen der Klasse 4b der Grundschule am Holländer in Döbeln 155 Euro. Das Geld haben sie sich nicht einfach von ihren Eltern geben lassen, sondern sie haben ordentlich etwas dafür getan und Plätzchen gebacken. Den Teig dafür bekamen sie von der Bäckerei Möbius.

Idee aus einem Kinderbuch

Nachdem die Leckereien fertig waren, wurden sie in Tüten verpackt, und im Stadtgebiet verkauft. Die Kinder waren sozusagen mit dem Bauchladen unterwegs. Auf das Ergebnis sind die Jungen und Mädchen stolz. Die Idee, in der Weihnachtszeit etwas Gutes zu tun, haben die Kinder aus dem Buch „Oskar und die falschen Weihnachtsengel“, das in der Schule behandelt wurde. Auch hier sammeln die Kinder für ein Tierheim.

„Um die Tiere ordentlich versorgen und alles stemmen zu können, sind für uns Spenden ganz wichtig“, sagte Tierheimleiterin Marlies Przybilla. Sie freue sich besonders über solche Aktionen wie die von der Klasse 4b, weil dahinter mehr stecke, als nur Geld zu geben. Doch auch auf diejenigen, die dem Tierheim regelmäßig Geld überweisen, ist die Einrichtung angewiesen. Zu ihnen gehören auch ältere Tierschützer. „Die können uns nicht mehr direkt unterstützen, helfen uns aber sehr mit ihren Spenden“, so die Tierheimleiterin. Es gebe auch viele Firmen, bei denen die Mitarbeiter spontan Geld sammeln und dieses dem Tierheim zukommen lassen. „Wir freuen uns sehr über Aktionen oder Spenden. Sie zeigen, dass die Leute unsere Arbeit schätzen, sie wichtig finden und, dass sie unterstützt werden muss“, sagte Marlies Przybilla.

Nicht nur Geldspenden

Nicht nur Geldspenden gehen im Tierheim ein. „Manche Leute bringen auch Trockenfutter vorbei. Leckerlis benötigen wir nur begrenzt, da wir ein bestimmtes Ritual haben, das bestehen bleiben soll“, sagte die Tierheimleiterin. Sie nimmt auch Decken, Bettwäsche und Steppdecken entgegen, um es den Tieren gemütlich einrichten zu können. Federbetten und Matratzen sind tabu. „Wer etwas zu uns bringen möchte, kann sich vorher auch telefonisch mit uns in Verbindung setzen“, sagte die Tierheimleiterin.

Sie sei auf jede Spende stolz, denn es zeige die vertrauensvolle Zuasmmenarbeit mit den Leuten, die die Tierschützer unterstützen. Dass die Mitarbeiter des Tierheimes schätzen, wenn sie Unterstützung bekommen, machen sie mit ihrer Weihnachts- und Osterpost deutlich. Die verschickt Christine Falk, die ebenfalls ehrenamtlich für das Tierheim arbeitet, an die Spender. Einige bekommen sogar einen Kalender als Dankeschön.

Ganz wichtig für die Arbeit des Tierheimes sind engagierte Tierschützer. Gebraucht werden junge Leute, die mit anpacken, am Wochenende helfen können. Nicht vergessen will sie die fleißigen Helfer, die jedes Jahr das Fest der Vereine im Tierheim möglich machen.

Verein kauft Tierheimgelände

Das Spendengeld wird nicht nur für den Betrieb und die Unterhaltung des Tierheimes benötigt. Denn es standen und stehen einige Investitionen an. Zum einen gehört dem Tierschutzverein seit Anfang Januar dieses Jahres die Hälfte der Immobilie, in der sich das Tierheim befindet. „Wir haben lange gespart, um das Gebäude erwerben zu können. Künftig müssen wir auch hier investieren“, sagte die Tierheimleiterin. Nun soll im kommenden Jahr das gesamte weitläufige Gelände erworben werden. „Damit haben wir künftig Planungssicherheit und können auch investieren, beziehungsweise notwendige Änderungen bezüglich der Unterbringung der Tiere vornehmen“, so Marlies Przybilla.

Tierschützer wollen Gnadenhof

Außerdem will das Tierheim den Gnadenhof in Jahna in seine Obhut nehmen. Das Vorhaben gibt es auch schon länger. „Wir halten daran fest“, so die Tierheimleiterin. Doch es konnte bisher aus rechtlichen Gründen nicht umgesetzt werden. Ende Januar zieht der bisherige Nutzer aus. Nun stellt der Tierschutzverein einen Antrag auf Nutzungsänderung. Die vielen Unterlagen, die dafür notwendig sind, wurden bereits zusammengetragen. Der Antrag soll im Januar an die Bauordnungsbehörde gestellt werden. Die Mitglieder des Gemeinderates werden ebenfalls zu diesem Sachverhalt angehört. Wird dem Antrag stattgegeben, sind einige Investitionen notwendig, um den Tieren ein annehmbares Zuhause bis an ihr Lebensende bieten zu können.

Das Tierheim „Zum Wiesengrund“ in Ostrau hat montags bis sonnabends von 10 bis 17 Uhr, sonntags von 15.30 bis 17 Uhr und an Feiertagen von 9 bis 11 Uhr geöffnet. Zu erreichen ist es unter Tel. 034324 21863.