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Kein Hui mehr in der Gake

Der Ausbau des gefährlichen Abschnitts der B 175 wurde gestartet. Zwei Jahre müssen die Autofahrer Geduld aufbringen.

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© Dietmar Thomas

Von Jens Hoyer

Döbeln. Oberbürgermeister Hans-Joachim Egerer (CDU) hatte die Lacher auf seiner Seite. Er erzählte die Geschichte, wie er in den 80er-Jahren in der Gakendelle den Trabi zu Höchstleistung antrieb, um die Senken mit Geschwindigkeit zu durchfahren. „Unten jubelten meine beiden Töchter, wenn sich das Achterbahngefühl einstellte. Bei uns hieß die Gake deshalb immer „Hui““, sagte Egerer. Bald ist das Kitzeln im Bauch Geschichte. Am Donnerstag wurde symbolisch der Beginn eines Bauvorhabens vollzogen, dessen Planungsbeginn auf das Jahr 1993 zurückgeht: Der Ausbau und die teilweise Verlegung der B 175 zwischen dem Kreisverkehr und der Anschlussstelle Döbeln Ost. „Die Planung hat zu lange gedauert, das wissen wir“, sagte Michael Stritzke, Leiter der Zschopauer Niederlassung des Landesamtes für Straßenbau und Verkehr (Lasuv). Er hofft, dass nun zumindest die Bauarbeiten im zeitlichen und finanziellen Rahmen bleiben. Ende 2019 soll der Ausbau beendet werden. Er wird voraussichtlich 16,3 Millionen Euro kosten.

Der erste Bauabschnitt ist schon abgeschlossen. Seit Juli ist die neue Anbindungsstraße nach Oberranschütz nutzbar. Das ist die Voraussetzung, um überhaupt mit dem Ausbau der B 175 beginnen zu können. Der Knotenpunkt Oberranschütz, bisher einer der Unfallhäufungsstellen auf dem rund zwei Kilometer langen Abschnitt, wird durch die Verlegung der B 175 lahmgelegt. Die Gakendelle selbst wird umfahren. Zwei Brücken, zwei Regenrückhaltebecken und 33 000 Quadratmeter Straße entstehen auf dem rund 2280 Meter langen Abschnitt bis zur Autobahn. Die Kreisstraße nach Mochau wird durchs Gewerbegebiet verlegt. Der Kreis und die Stadt sind deshalb auch an dem Bauvorhaben beteiligt. Der Anteil des Kreises beträgt 1,2 Millionen Euro. Die gleiche Summe muss für das Verlegen von Trink-, Abwasser- und Energieleitungen ausgegeben werden. Mit dem Ausbau der Straße werde nicht nur die Verkehrssicherheit erhöht, sondern durch die bessere Anbindung der Gewerbegebiete auch Wirtschaftsförderung betrieben, so Staatssekretär Hartmut Mangold.

Mit Verkehrsbehinderungen ist ab Oktober zu rechnen, sagte Volkmar Köhler, Abteilungsleiter beim Lasuv. Wo die Arbeiten beginnen und welche Verkehrseinschränkungen und Umleitungen sie bringen, steht nach der ersten Bauberatung in der kommenden Woche fest. „Wir bauen an vielen Stellen auch abseits der Trasse, wo es gar keine Einschränkungen des Verkehrs geben wird“, so Köhler. Den Ausbau übernimmt die Dresdner Niederlassung der Firma Strabag.