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Kein Geld mehr für den Sozialbus

Das Angebot werde eher von älteren Obdachlosen und nicht von Jugendlichen angenommen, so die Begründung für das Aus.

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© Treberhilfe Dresden

Dresden. Schlechte Nachrichten für die Wohnungslose der Stadt. Ab 1. Juli wird es den Sozialbus, in dem unter anderem im Alaunpark Essen und warme Getränke an Obdachlose verteilt werden, nicht mehr geben. „Der Bus wird nicht mehr von der Stadt gefördert“, sagt Dieter Wolfer, Chef der Treberhilfe.

Dieter Wolfer steht auf diesem Archivbild vor dem Bus des „Jumbo“-Projekts
Dieter Wolfer steht auf diesem Archivbild vor dem Bus des „Jumbo“-Projekts © André Wirsig

Die zwei Vollzeitstellen für Sozialarbeiter, die gefördert werden, setzt er künftig in Löbtau ein. „Ich bin noch in Gesprächen mit den Ämtern, um das Projekt, das sehr gut angenommen wird, doch erhalten zu können“, so Dieter Wolfer.

Die Stadt bestätigt das Aus für die Förderung, jedoch nur für den Bus. Die Förderung des Kontaktladens für obdachlose Jugendliche der Treberhilfe Dresden in der Albertstraße bekomme weiter Unterstützung, so Stadtsprecherin Diana Petters. Die Mietkosten werden laut Beschluss des Jugendhilfeausschusses über den 30. Juni hinweg anteilig weiterhin gefördert.

Die Treberhilfe bekam vom Jugendamt für ihr Angebot Mobile Jugendarbeit „Jumbo“, wozu der Bus gehörte, und den Kontaktladen rund 77 000 Euro. Für 2018 erhält die Treberhilfe weiterhin 10 356,14 Euro für den Kontaktladen sowie Personalkosten für die Mobile Jugendarbeit in Cotta und Altstadt.

Grund für das Ende der Förderung des Busses ist die Entscheidung des Jugendhilfeausschusses vom März. Die Zielgruppe seien vorwiegend Obdachlose über 27 Jahre. Diese seien keine Zielgruppe der Jugendhilfe.

Auch die Straßenschule der Treberhilfe am Albertplatz stand vor dem Aus. Doch jetzt gibt es neue Hoffnung. Der Sozialausschuss stimmte dafür, das Projekt der Treberhilfe mit 100 000 Euro pro Jahr zu fördern. So viel Geld braucht die Initiative, um Lehrer und Miete zu bezahlen.

Die Ratsmehrheit hatte einen entsprechenden Antrag eingebracht. Neben der Straßenschule werden auch die Mutter-Kind-Initiative Rockzipfel und das Modellprojekt zur Bekämpfung häuslicher Gewalt „StoP“, sowie das Dresdner Alleinerziehendennetzwerk gefördert. (SZ/jv)