Von Jens Hoyer
Leisnig. Die Geburt eines Kindes ist ein besonderes Ereignis im Leben eine Frau. Manche Schwangere plant die Geburt ihres Babys durch wie ihre Hochzeit. „Sie kommt dann mit sechs Seiten Wunschzettel, auf dem sogar die Musik festgelegt ist“, sagte Dr. Nicole Hommel, kommissarische Chefärztin der Geburtsabteilung des Helios-Krankenhauses. Im Kreißsaal ist heute schon vieles möglich, aber unter der Geburt bleibt mancher Wunsch auf der Strecke, wenn das Risiko für Mutter und Kind zu groß wird. Statt wunschgemäß im Vierfüßerstand wird es dann doch eine Geburt im Kreißbett, wenn auch in verschiedensten Varianten, so die Ärztin. Homöopathie und Akupunktur unter der Geburt gehört heute aber dazu. Die Hebammen seien dafür ausgebildet.
In der Heliosklinik sind im vorigen Jahr 520 Kinder geboren worden. Das letzte des alten Jahres ist die kleine Jonna, auf die Welt gekommen am 31. Dezember um 1.11 Uhr. Die glücklichen Eltern stammen aus Leipzig. „Wir waren in der Gegend zu Besuch und hätten es nicht mehr bis Leipzig geschafft“, sagte Papa Jan.
Bei der Zahl der Geburten liegt die Klinik etwas niedriger als im Jahr zuvor. 2016 kamen in Leisnig 552 Kinder zur Welt – vor allem bedingt durch die Flüchtlinge, von denen viele in Döbeln untergebracht waren. Im Jahr zuvor waren es 516 Geburten.
Maja und Jonas
Zwillingsgeburten sind relativ selten. Im vergangenen Jahr gab es Babys dreimal im Doppelpack. Eine der Mütter hatte sogar schon zum zweiten Mal mit Zwillingen entbunden, so Dr. Hommel. Geburten mit noch mehr Kindern gib es im Normalfall in Leisnig nie, weil ab Drillingen solche Babys in den großen Zentren zur Welt kommen.
Dass Leisnig über eine Kinderklinik mit Frühgeburtenstation verfügt, ist laut Pressesprecher Stefan Möslein aber ein Pfund, mit dem die Klinik wuchern kann. „Das hat nicht jede Klinik. Wenn wirklich etwas passiert, sind bei uns die Wege extrem kurz. Es ist immer ein Kinderarzt da. Es ist immer eine Hebamme und ein Gynäkologe da.“ Insgesamt sind bei Helios sechs Hebammen angestellt, zwei weitere sind in Ausbildung.
Die kürzeste Entbindung hat im vergangenen Jahr gerade einmal 37 Minuten gedauert, die längste 26 Stunden. Die Gebärende sei im letzteren Falle allerdings nicht so lange in der Klinik gewesen. „So lange liegt keine Frau bei uns in den Wehen. Dann wird die Geburt unterstützt“, sagte Dr. Hommel, die bald nicht mehr kommissarische Chefärztin sein wird. Im neuen Jahr haben Gynäkologie und Geburtenabteilung einen neuen Chefarzt bekommen.