Merken

„Ich bin nicht nur Bürohengst“

Vorgestellt: Christian Reck will für die AfD neuer Bürgermeister werden. Er ist Vorstandsmitglied im Kreisverband der Alternative.

Teilen
Folgen
NEU!
© privat

Herr Reck, warum wollen Sie neuer Ebersbacher Bürgermeister werden?

Ich bin in die Alternative für Deutschland eingetreten, weil in unserem Land immer mehr Politik am Menschen vorbei gemacht wird. Mit der Grenzöffnung und der Masseneinwanderung vor zwei Jahren war das offensichtlich. Deshalb wollte ich selbst politisch aktiv werden. Vielfältige Meinungen gehören zum demokratischen Wettstreit. Deshalb finde ich es richtig, dass wir uns als AfD auch um Bürgermeisterämter bewerben. Ich trete in Ebersbach an, weil ich mich von Anfang an neutral einbringen kann. Ich sehe keinen Nachteil als auswärtiger Bewerber, weil ich meine Unvoreingenommenheit glaubhaft machen kann. Die Gemeinde hat zudem eine schöne Struktur und eine lange Kulturgeschichte. Ebersbach liegt günstig nahe der Autobahn.

Warum halten Sie sich für den besten Kandidaten?

Zur Person

Jahrgang 1987, wohnt in Nauwalde, Gemeinde Gröditz

Beruf: Groß- und Einzelhandelskaufmann in einem Landwirtschaftsbetrieb

Familienstand: ledig

Nominiert von der AfD, deren Kreisvorstandsmitglied er ist. Der Partei gehört er sei Oktober 2015 an.

[email protected]

1 / 4

Als kaufmännischer Angestellter für die Landwirtschaft bringe ich ein Gespür für die Probleme der Region mit. Ich kann ausgleichende Kommunikation und reiche jedem die Hand. Meine Schwerpunkte sind Familienpolitik und Kinderbetreuung. Da mache ich mich für gute Rahmenbedingungen stark. Ich werde kein Bürgermeister sein, der sich wie ein scheues Reh versteckt und alles über sich ergehen lässt. Auch in Sachen Einwanderung will ich keine Weisungen widerstandslos hinnehmen. Ich will Ebersbach so erhalten, wie es heute ist. Und ich bin nicht nur Bürohengst.

Als Bürgermeister sind Sie verbeamteter Staatsdiener. Was würden Sie anders, was genauso machen wie die  alte Bürgermeisterin?

Also man muss Ebersbach jetzt nicht auf den Kopf stellen. Ich würde auch eine möglichst gute Sachpolitik machen, das Ohr nicht nur am Gemeinderat, sondern auch an den Ortschaftsräten haben. Uns unterscheidet die Einfärbung. Ich will keine Sozialromantik, sondern Entscheidungen auf Faktenbasis. Ich wäre kein Bürgermeister der Nibelungentreue zu höheren Entscheidungen. Die Leute wollen, dass mit ihrem Geld verantwortungsbewusst umgegangen wird, Recht und Gesetz eingehalten werden. Aber Verwaltungsrichtlinien setzen manchmal einen engen Rahmen. Ich würde versuchen, Fördermittel maximal auszureizen, Kultur- und Heimatvereine zu unterstützen. Die Menschen müssen sich in ihren Dörfern aufgehoben fühlen.

Worin sehen Sie in der Gemeinde künftig die größten Probleme?

Ebersbach muss sich beim Landkreis stark machen für den Straßenbau, auch kleinere Straßen gehören in ordentlichen Zustand. Der Breitbandausbau ist vordringlich und die steigenden Sozialausgaben. In dieser Entwicklung kann man nicht plötzlich den Schalter einfach umlegen. Es könnte mehr Gewerbe für Steuereinnahmen angesiedelt werden, auch die weitere Ansiedlung von jungen Familien ist möglich. Wir müssen in die Zukunft planen.

Wie wollen Sie Bürger bei der Gestaltung des Gemeindelebens aktivieren?

Die Sachargumente müssen immer im Vordergrund stehen. Da braucht es keine große Ideologisierung. Ich bin bei uns im Betrieb Ansprechpartner für Ämterangelegenheiten. Ich kann Dinge ruhig und bedacht angehen und bin eher diplomatisch. Das würde mir auch im Gespräch mit den Menschen helfen. Allerdings würde ich auch realistisch vermitteln, dass ein Gemeindebürgermeister politisch doch am Ende der Nahrungskette steht.

Gespräch: Kathrin Krüger-Mlaouhia