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Husaren besuchen Ulanenausstellung

Im Oschatzer Museum werden gerade viele Leihgaben gezeigt. Wie das geht, ist auch für Großenhain interessant.

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© M. Fiebiger/Museum

Von Kathrin Krüger-Mlaouhia

Großenhain/Oschatz. Klein ist das Oschatzer Stadt- und Waagenmuseum – genauso klein wie die Alte Lateinschule am Großenhainer Kirchplatz. Doch wie viele interessante Stücke Museumsleiterin Dana Bach in der Sonderausstellung „Erinnerungen an das 1. Königlich Sächsische Ulanen-Regiment Nr. 17“ präsentieren kann, darüber staunten die Großenhainer Hobbyhusaren. Dieter Lehnert und Michael Lippert mit ihren Frauen schauten sich am vorigen Sonntag im städtischen Oschatzer Museum um. Weil der uniformierte Besuch angekündigt war, versammelten sich auch einige Schaulustige.

„Mich hat vor allem eine seltene gläserne Feldflasche für Offiziere mit Satterhalter begeistert“, sagt Traditionshusar Michael Lippert. Auch ein penibel geführtes Buch über Essenslieferungen an die Ulanen erregte seine Aufmerksamkeit. Das zeigt, dass auch in Oschatz das Regiment ein erheblicher Wirtschaftsfaktor war – genau wie in Großenhain.

Dieter Lehnert war von einer besonderen Petschaft angetan: einem Siegelstempel der Ulanen. Ganz viel privates Bildmaterial wird außerdem in Oschatz gezeigt. 26 Leihgeber konnte Ausstellungsinitiator Dr. Manfred Schollmeyer vom Geschichts- und Heimatverein gewinnen. Die kannte er von seinem Buch über die Ulanen und gab die Kontakte an Dana Bach weiter. „Er hat damit eine prima Vorarbeit geleistet.“ Die Ausstellungsleiterin ist zudem von der Netzwerk-Wirkung überrascht. „Die Besucher aus Großenhain waren wirklich eine Augenweide. Leider haben wir keine Traditionsulanen in der Stadt“, so die Oschatzerin. Dass sich nach den Geithainer Ulanen und den Großenhainer Husaren nun außerdem die Grimmaer Husaren als Gäste angesagt haben, freut sie ganz besonders. So spricht sich das Museumsprojekt herum. „Es ergeben sich schöne Gespräche derer, die an den Exponaten Interesse haben“, freut sich Dana Bach.

Nun ist am 29. Oktober noch einmal besonders Gelegenheit, die Schau im Stadt- und Waagenmuseum bei einer Sonderführung um 14.30 Uhr zu erleben. Anlass sind die 150 Jahre nach der Stationierung des ursprünglich ungarischen Regiments in Oschatz. Erzählt wird aus dem Leben der Ulanen. Wo waren einst Privatquartiere und später die Kasernenstandorte? Wie viele Reithallen hatte die Stadt? Wie sah die Uniform aus? Was erinnert heute noch an die Ulanen in Oschatz? Auf all diese Fragen werden Museumsleiterin Dana Bach sowie Buchautor und Heimatfreund Dr. Manfred Schollmeyer in der Sonderführung eine Antwort geben.

Zahlreiche Ansichtskarten und Sammlerstücke, wie zum Beispiel Reservistenkrüge, Reservistenpfeifen, Erinnerungsfotos, Belege zu Regimentsjubiläen sowie zur „Vereinigung ehemaliger 17er Ulanen“ und deren Wiedersehensfeiern nach der Regimentsauflösung 1919 wurden für die Sonderschau zusammengetragen. Die Wiedergabe einer historischen Aufnahme des Parademarsches der Oschatzer Ulanen lässt die Zeit der Reiter wieder lebendig werden.

Noch bis 19. November im Museum, Frongasse 1.

www.oschatz-erleben.de