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Hoffnung für Schwäne am Jagdschloss

Zunächst werden wieder die Plastik-Attrappen auf den Schlossteich gesetzt. Schwimmen dort bald echte Vögel?

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© Archivfoto: M. Förster

Von Mareike Huisinga

Pirna. Noch sind die zwei Plastikschwäne gut im Keller des Graupaer Jagdschlosses eingelagert. „Sobald die Tage wärmer werden, wollen wir sie aber wieder auf den Schlossteich setzen“, teilt Sebastian Lenke von der Kultur- und Tourismusgesellschaft Pirna (KTP) mit. Die Attrappen waren witterungsbedingt zu Winterbeginn reingeholt worden (SZ berichtete). In Graupa kursierte deshalb der Witz, dass die Plastikschwäne wegen der Vogelgrippe umziehen mussten, teilt Graupas Ortsvorsteher Gernot Heerde mit einem Augenzwinkern mit.

Er hat die Hoffnung, dass bald wieder echte Schwäne auf dem Teich ihre Runden ziehen. Anfang Februar lud der Graupaer Ortschaftsrat Vertreter der Abteilung Tierschutz im Landratsamt, Mitarbeiter der Denkmalbehörde sowie Vertreter der Stadtverwaltung Pirna zu einer Vorort-Begehung ein. „Es wurde festgestellt, dass eine Tierhaltung unter bestimmten Bedingungen auf dem Gelände möglich ist“, informiert Heerde.

Zunächst müsste ein Außengehege mit Wiese für die Tiere geschaffen werden. Der Standort dafür sei bereits gefunden worden, es handele sich um einen Teil des Schlossparkes. Außerdem benötigen die Schwäne eine Überdachung. „Die Stadt Pirna hat jetzt kurzfristig Mittel bereitgestellt, um das Projekt vorzubereiten.“ Heerde schätzt die Kosten für das Vorhaben in Graupa auf rund 10 000 Euro.

Zuletzt wurden Jungschwäne auf dem Graupaer Teich ausgesetzt. Mit tragischem Ende. 2013 starb Schwanenfrau Elsa, nachdem sie sich bei Flugversuchen im Zaun des Schlossteiches verfangen und sich die Flügel verletzt hatte. Ihr Bruder Gottfried war bereits kurz nach dem Einsetzen der beiden Tiere vor gut vier Jahren tot im Schwanenhäuschen aufgefunden worden. Wahrscheinlich verendete er an einer Infektion. Die beiden Tiere stammten aus Neustadt. Schwere Vorwürfe erhob damals die Tierschutzorganisation PETA. Sie bezeichnete die Schwanenhaltung auf dem kleinen Schlossteich in Graupa als unsachgerecht und kritisierte die Praxis des Flügelstutzens. Auch Mitarbeiter der Denkmalpflege hatten zunächst Bedenken, wieder Tiere auf dem Areal zu halten.