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Hochwasserschutz für den Stürzabach kommt

Alte Flutschäden sollen jetzt schnell behoben werden – trotz höherer Kosten. Für ein weiteres Großprojekt in Dürrröhrsdorf-Dittersbach läuft die Uhr.

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© Dirk Zschiedrich

Von Dirk Schulze

Dürrröhrsdorf-Dittersbach. Gut 20 Kubikmeter Böschung hat der Stürzabach beim letzten Hochwasser 2013 gegenüber des Wreesmann-Markts in Dürrröhrsdorf-Dittersbach weggefressen. Unebenheiten im Flussbett erzeugen Strudel, die bei Hochwasser zu gefährlicher Größe anschwellen und große Schäden anrichten. Im Rahmen der Hochwasserschadensbeseitigung will die Gemeinde den betreffenden Bereich an der Hauptstraße seit Langem instand setzen lassen. Die Arbeiten waren bereits ausgeschrieben, doch in der vergangenen Gemeinderatssitzung wurde der Auftrag nicht wie zuvor angedacht vergeben. Der Grund: Laut vorliegender Planung war ein Budget von 115 000 Euro für die Baumaßnahme vorgesehen. Die fünf eingegangenen Angebote lagen jedoch allesamt erheblich über dieser Summe, teils bis zu 50 Prozent. Auch wenn es sich dabei um Flutgelder handelt, welche die Gemeinde nicht aus eigener Tasche zahlen muss: „Es sind alles Steuermittel“, sagte Hauptamtsleiter Norbert Bläsner. Statt den Auftrag wie angedacht zu vergeben, sollte zunächst im Hauptausschuss noch einmal diskutiert werden, ob noch einmal neu ausgeschrieben wird – in der Hoffnung auf günstigere Preise im Herbst.

Das Ergebnis steht mittlerweile fest. Die Ausschussmitglieder haben sich dafür ausgesprochen, so schnell wie möglich zu bauen – trotz des hohen Preises. Allerdings nur unter der Bedingung, dass die Mehrkosten auch über Fördermittel abgedeckt werden können. Ein entsprechender Antrag bei der Sächsischen Aufbaubank ist bereits gestellt. Es sei ungewiss, ob die Preise zu einem späteren Zeitpunkt überhaupt günstiger würden, erklärt Hauptamtsleiter Bläsner die Entscheidung. Die Gemeinderäte werden die Vergabevorschläge deshalb in ihrer nächsten Sitzung am 27. Juni vorgelegt bekommen. Stimmt der Gemeinderat mehrheitlich zu, könnte noch in diesem Sommer gebaut werden. Geplant ist, die Böschung in dem beim Hochwasser beschädigten Bereich abzuflachen und eine Stufe in der Gewässersohle zu entfernen. Viel Zeit bleibt dafür nicht: Ab Oktober beginnt die Schonzeit für Fische, dann darf im Bach nicht mehr gebaggert werden.

Unter Zeitdruck steht unterdessen auch das Bauamt der Gemeinde in Sachen Hochwasserschutz für den Stürzabach. Rund drei Millionen Euro sollen dort in einem großen Maßnahmepaket verbaut werden. Acht Ingenieurbüros haben seit Herbst parallel an der konkreten Planung gearbeitet. An insgesamt 26 Stellen entlang des Bachlaufs von Stürza über Dobra bis nach Dürrröhrsdorf soll der Stürzabach mehr Platz bekommen, durch Gewässeraufweitungen oder neue Durchlässe. Bis Ende Juni müssen die Förderanträge fertig sein.