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Historische Ansichten sind verschollen

Nachforschungen zur Ostrauer Wetterfahne blieben bisher erfolglos. Die letzte Hoffnung sind jetzt Privatsammlungen.

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© Repro: Jahrhundertreisen Bigge

Von Gunnar Klehm

Bad Schandau/Sebnitz. Es ist ein ambitioniertes Projekt, die frühere Wetterfahne wieder aufzustellen, die auf der Ostrauer Scheibe oberhalb Bad Schandaus stand. Der Ortsverein Ostrau beschäftigt sich seit einiger Zeit damit. Die größte Unbekannte dabei ist: Niemand weiß, wie die Wetterfahne tatsächlich aussah. Trotz Nachforschungen in den Museumsarchiven in Bad Schandau und Sebnitz wurde keine genauer Darstellung gefunden. Lediglich eine Postkarte, die zwischen 1904 und 1920 gedruckt wurde, zeigt schemenhaft die Wetterfahne. „Da ist sie aber nicht wirklich zu erkennen. Wer es böse mit uns meint, könnte auch behaupten, dass das nur ein Dreckfleck auf der Karte ist“, sagt Andrea Bigge, die Sebnitzer Museumsleiterin.

Dass es diese Wetterfahne gegeben hat, das beweisen jedoch drei Dinge. Zum einen sind für jeden Besucher an dem Aussichtspunkt an der Verlängerung des Schanzenwegs das Fundament und die Rudimente eines Fahnenmastes zu erkennen. Noch eindeutiger ist ein Artikel aus der Sächsischen Elbzeitung vom 15. Januar 1920. Darin wird beschrieben, dass ein gewaltiger Sturm in den Tagen zuvor die Wetterfahne zerknickt hat. „Sie wurde Opfer ihres Berufes“, hieß es in der Zeitung. Der dritte Beweis ist ein Lageplan von 1910, auf dem der Standort einer Wetterfahne markiert ist.

Nachdem die Nachforschungen nach einer bildlichen Ansicht der Wetterfahne bisher ins Leere liefen, bittet der Ortsverein Ostrau nun alle Bürgerinnen und Bürger darum, in ihren privaten Sammlungen historischer Fotos oder Postkarten zu stöbern, um ein Bild von dieser Wetterfahne ausfindig zu machen.

Wer Hinweise geben kann, bitte per E-Mail an: [email protected]