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Hilfe, mein Kind ist anders

Die Frühförder- und Beratungsstelle der Diakonie steht seit 25 Jahren Eltern und ihren Schützlingen zur Seite.

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© Klaus-Dieter Brühl

Klaus-Dieter Brühl

Großenhain. Kürzlich sei Simone Großmann von Bekannten gefragt worden, was sie an ihrer Arbeit in der interdisziplinären Frühförder- und Beratungsstelle so begeistert. Immerhin übt sie diese Tätigkeit seit fast 25 Jahren aus. Für die Antwort brauchte die Leiterin der Diakonie-Einrichtung nicht lange zu überlegen. „Ich wusste mehr als einen Grund“, sagt sie. „Kinder sind unsere Zukunft – sie sind ein Schatz! Und diesem Schatz zur Seite zu stehen, ihn zu unterstützen und zu begleiten auf einem Stück Lebensweg, der sehr bedeutsam und prägend ist, ist sehr erfüllend.“

1992 entstand unter dem Dach der Diakonie die Frühförder- und Beratungsstelle. Bis zu dieser Zeit gab es in Ostdeutschland keine solche Einrichtung. Sie kümmert sich um Kinder, die Entwicklungsverzögerungen oder Defizite aufweisen, zu früh geboren wurden oder durch ein Handicap beeinträchtigt sind. „Den Fragen der Eltern Aufmerksamkeit zu schenken, die unausgesprochenen Sorgen wahrzunehmen, Verantwortung zu stärken und Entscheidungen zu unterstützen – das ist eine sehr bedeutsame und sensible Aufgabe, die so individuell ist wie jedes einzelne Kind“, sagt Simone Großmann. Und es seien starke Kinder, die sich ihrer Stärken, die in ihnen stecken, oftmals nicht oder noch nicht bewusst sind.

So entstand in der ehemaligen Poliklinik an der Mozartallee in Großenhain die Frühförder- und Beratungsstelle, die die Entwicklungsbegleitung und Beratung von Kindern mit Handicap und deren Eltern regional anbietet. Es entstand die Frühförderung, die sich passgenau an den jeweiligen Bedürfnissen der Ratsuchenden orientiert und von Anfang an dem multiprofessionellen Austausch, der interdisziplinären Komponente eine zentrale Rolle zugewiesen hat und dieses Konzept bis heute verfolgt.

„Die 25 Jahre von der Gründung bis heute haben unser Konzept bestätigt“, sagt die Leiterin. „Wenn wir auf so einen langen Zeitraum zurückblicken können, so dürfen wir sagen, dass hier viele gemeinsam etwas Großartiges geschaffen haben.“ Das gelte sicherlich für die Gründungsphase, in der der Vorstand der damaligen Behindertenhilfe der Diakonie unterstützt von zahlreichen internen und externen Experten gemeinsam mit Weitblick und Engagement ein hervorragendes Konzept entwickelt und umgesetzt hat. In all den Jahren entstand eine kompetente Institution, die sich mit verschiedenen Fachrichtungen gemeinsam abstimmt, um dem Kind die optimalsten Entwicklungsbedingungen zu ermöglichen.

Das interdisziplinär zusammengesetzte Team kooperiert mit den regionalen Kinderärzten und erfüllt die Aufgaben der Früherkennung, die Förderung und Therapie, die Beratung und Unterstützung der Eltern sowie die Vermittlung von Kontakten und weiteren Hilfen. Simone Großmann sagt stolz: „Auf 25 Jahre zurückblicken bedeutet, auf Wunderbares zurückzublicken, auf Entwicklungen der Kinder und ihrer Eltern, bei dessen Zustandekommen mein gesamtes Team, bestehend aus ausgezeichneten, tüchtigen und engagierten Fachkräften und ich ein kleines Stück beigetragen haben.“ Die Herausforderungen der vielseitigen Aufgaben sind es, die durch wertschätzendes Miteinander erreicht werden. Das sei dem Engagement aller Beteiligten für den Erhalt und die Weiterentwicklung der Frühförder- und Beratungsstelle zu verdanken. – Hoffentlich auch in den nächsten 25 Jahren.