Merken

Heidenau will kein Kulturhaus mit Pirna

Zwei Städte, ein Kulturhaus. Das ist die Idee eines Pirnaer Stadtrates. In der Nachbarstadt ist man nicht begeistert.

Teilen
Folgen
© Kristin Richter

Von Heike Sabel

Auf der Suche nach einer zentralen Kulturstätte überschreitet Pirna jetzt die Stadtgrenzen. Die Pirnaer Bürgerinitiativen im Stadtrat schlagen den Heidenauer Niederhof als möglichen Standort des Kulturhauses vor. Dafür spreche unter anderem die Lage nah am S-Bahn-Haltepunkt Großsedlitz und an der S 172. Zugleich sei das Areal weit genug weg von Wohnungen.

Die Stadt Heidenau aber hat andere Pläne mit dem Gebäude. Sie hat es jetzt zum Verkauf ausgeschrieben und sieht an der Stelle eher Wohnungen als Kultur. Heidenauer Stadträte finden die Kulturhaus-Idee abenteuerlich. Das könne man machen, wenn man Geld übrig habe, sagt Norbert Bläsner (FDP). „Haben wir aber nicht.“ Auch Peter Leichsenring (CDU) bezweifelt, dass der unter Denkmalschutz stehende Gebäudekomplex am Niederhof geeignet ist. Schade sei freilich, dass die großen Säle in Heidenau und Pirna nicht mehr als solche existieren. Dazu gehören neben der Tanne in Pirna das Sachseneck und der Aufbau in Heidenau. Ersteres ist Restaurant und Spielhalle, der Aufbau ist inzwischen abgerissen. Heidenau habe trotzdem genug Platz für kulturelle Angebote, sagt die stellvertretende Bürgermeisterin Marion Franz. Sie nennt die Bibliothek und den Sonnenhof sowie das Gymnasium und die Christuskirche, die beide nach den Bauarbeiten bessere Bedingungen bieten werden.

Den Niederhof verkauft Heidenau an den Meistbietenden. Somit könnte ihn also auch Pirna erwerben.