Von Kathrin Krüger-Mlaouhia
Großenhain. „Ich bin Martin Lehmann und ich komme aus Riesa.“ So stellte sich am Montag ein neuer Schwimmmeister den Großenhainer Stammbadern vor. Denn gestern war Anbaden im Naturerlebnisbad. Und neben Katharina Knof (67), Sabine Lamprecht (77) und Uwe Hanneck (74) kamen gleich am Morgen noch ein weiteres Dutzend Badefreunde. Doch nicht alle stiegen in die 17,8 Grad kühlen Fluten. Uwe Hanneck konnte aber belegen, dass es andere Jahre Mitte Mai eine ganz ähnliche Wassertemperatur gab.
Martin Lehmann ist also der Neue im Team um Christian Thiel. Zuletzt arbeitete er im Freizeitbad Riesa als Facharbeiter für Bäderbetriebe. Wenn der Großenhainer Schwimmmeister in zwei Jahren in den Ruhestand geht, wird Martin Lehmann die Leitung übernehmen. In Riesa hatte er noch einen Betriebsleiter über sich. In Großenhain ist er dann Chef. „Eigentlich war ich Handballer, aber den Sport kann ich wegen einer Verletzung nicht mehr machen“, erzählt der sympathische Stauchitzer. Weil sein Schwimmlehrer im Haus seiner Eltern wohnte, wechselte Martin Lehmann recht einfach die Sportart.
Das Bad in- und auswendig kennen
Nun ist er die dritte Woche im Großenhainer Freibad und freut sich auf die neue berufliche Herausforderung. „Die ganze Anlage hier hat mich beeindruckt“, sagt Martin Lehmann. Auch das beschauliche Klima in Großenhain gefällt ihm. Und die Nähe zum Stadtzentrum. „So eine Stammbadertruppe wie hier gibt es in Riesa auch nicht, dort ist das Freibad eher ein Spaßbad für Kinder“, sagt Martin Lehmann.
Schon im kommenden Jahr aber wird der Neuling wie die anderen auf dem Trockenen bleiben. Denn nach der diesjährigen Saison wird das Naturerlebnisbad ja bekanntlich umgebaut. „Etwas Neues entsteht, dieser Umbau hat mich gereizt“, bekennt Martin Lehmann. Für ihn ist es wichtig, die neue Anlage von ihrer Funktion her genau kennenzulernen, auch Verständnis für die Bestückung des neuen Regenerationsteiches zu entwickeln. Im nächsten Jahr ist Martin Lehmann wie die anderen Badmitarbeiter deshalb für den Bauhof tätig. Um dann auch selbst mit anzufassen.
Schon 32 Dauerkarten verkauft
Doch nun warten erst einmal 124 Tage Badebetrieb auf den neuen Schwimmmeister. Martin Lehmann hofft wie Christian Thiel oder Heidi Teichler auf schönes Wetter. Vor allem auch an den Wochenenden. Dass er arbeiten muss, wenn andere den Sonn- oder Feiertag genießen, das ist Martin Lehmann gewohnt. „Das wusste ich, als ich diesen Beruf ergriffen habe,“ sagt er. Übrigens: 32 Dauerkarten wurden für 2017 schon verkauft. Doch der Gondelbetrieb ist aus Personalmangel weiter geschlossen.