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Hagelabwehr mit Rumms

Aufgrund des drohenden Unwetters greift die Obstland AG zu drastischen Mitteln. Denn die Ernte steht auf dem Spiel.

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© dpa

Von Tina Soltysiak

Region Leisnig. Seit 18 Uhr sind die Hagelkanonen im Sächsischen Obstland im Einsatz. Das sagte Thomas Seidel, Chef der Leisniger Obstgarten GmbH, auf Nachfrage des Döbelner Anzeigers. Er verfolgt am Computer aufmerksam die Wetterprognose. „Es ist eine große Gewitterzelle im Anmarsch, deshalb sorgen wir vor.“ Denn derzeit seien zahlreiche Fruchtkulturen, darunter die Erdbeeren, erntereif.

Hagelkanonen schießen Stoßwellen in die Luft. Im Ergebnis soll der Hagel als Regen beziehungsweise Nassschnee auf die Erde treffen und weniger Schäden am Obst anrichten. Mit Hagel hat Sachsenobst bereits sehr schlechte Erfahrungen gemacht: 2007 ist das gesamte Apfelanbaugebiet verhagelt worden.

Das Prinzip hatte Seidel in einem früheren Gespräch so erklärt: „Die abgefeuerten Kanonenschüsse helfen, die Luftverwirbelungen, die zur Entstehung des Hagels führen, zu unterbrechen.“ Die Stoßwellen müssen jedoch mindestens 20 bis 25 Minuten vor dem prognostizierten Hagelschlag abgegeben werden. „Ich kann die Kanonen via Handy steuern“, so Seidel.

Insgesamt haben die Leisniger Obstgärtner drei Hagelschutzkanonen. Eine steht seit dem Frühjahr 2009 in einer Apfelplantage in Minkwitz, eine weitere zwischen Leisnig und Gorschmitz sowie seit 2011 an der Apfelplantage am Weg zur ehemaligen Sandgrube Gorschmitz.