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Greenpeace lobt und tadelt Dresden

Immer mehr Menschen fahren Fahrrad statt Auto. Soweit, so gut. Doch die Radfahrer leben gefährlich in Dresden, so die Umweltschutzorganisation.

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Von Sandro Rahrisch

Täglich pusten Autos auf Dresdens Straßen Kohlendioxid, Feinstaub und Stickoxide in die Luft. Und von Jahr zu Jahr werden es mehr Fahrzeuge. Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat nun untersucht, in welchen deutschen Städten am meisten gegen die Verschmutzung getan wird. Dresden punktet vor allem mit einem vergleichsweise niedrigen Kohlendioxid-Ausstoß sowie einem gut ausgebauten Straßenbahnnetz, heißt es in dem Bericht. Außerdem fahren immer mehr Menschen mit dem Rad. „Neben anderen untersuchten Städten glänzt Dresden mit einer relativ geringen Pkw-Dichte. Nicht einmal die Hälfte aller Dresdnerinnen und Dresdner besitzt ein eigenes motorisiertes Gefährt.“

Doch es gibt auch reichlich Kritik. So werde es den Dresdnern nicht einfach gemacht, vom Auto auf andere Verkehrsmittel umzusteigen. Greenpeace schätzt zum Beispiel ein, dass Radfahrer in der Stadt gefährlich leben. Mehr Unfälle gebe es nur in Bremen. Außerdem fehle es an genügend Stellplätzen für Räder. Hier sei Dresden Schlusslicht. „Die traurige Platzierung ist symptomatisch für das bislang kühle Verhältnis der städtischen Verkehrspolitik zum Rad.“ Auch in Richtung der Verkehrsbetriebe übt die Umweltschutzorganisation Kritik. So seien nur 58 Prozent der Straßenbahnhaltestellen behindertengerecht ausgestattet. Ein Wert, den nur noch Düsseldorf und Essen unterbieten. Vor allem außerhalb des Zentrums mangele es an Einfahrmöglichkeiten für Rollstuhlfahrer.

Die Forderung ans Rathaus ist klar: „Um der wachsenden Radlerschar gerecht zu werden und ihre Sicherheit zu gewährleisten, muss die Stadt in die Infrastruktur investieren“, so Greenpeace. Außerdem müssten Anreize geschaffen werden, damit Autofahrer umsteigen. Dafür sei es nötig, dass Stellplätze hinzukommen und Lücken im Routennetz geschlossen werden.