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Görlitzer und Asylsuchende geraten aneinander

Sachbeschädigung, Hausfriedensbruch, Bedrohung und gefährliche Körperverletzung – auf der Berliner Straße und am Demianiplatz soll Dienstagabend einiges vorgefallen sein.

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© nikolaischmidt.de

Görlitz. Die Polizei ist am Dienstagabend zweimal in der Görlitzer Innenstadt im Einsatz gewesen, um Auseinandersetzungen zwischen jungen Einheimischen und Asylsuchenden zu unterbinden. „Dabei ist davon auszugehen, dass die Geschehnisse eine Vorgeschichte haben“, teilt Sprecher Thomas Knaup mit.

Gegen 21.30 Uhr sind Beamte in die Berliner Straße geeilt. Nach verbalen Streitigkeiten zwischen zwei Gruppen kam es beiderseits zu Handgreiflichkeiten. Dabei soll ein 16-jähriger Libyer einem alkoholisierten 25-jährigen Görlitzer mit einem Gürtel ins Gesicht geschlagen haben. Die Streifen des örtlichen Reviers und der Bundespolizei trennten die Gruppierungen und beruhigten laut Knaup die aufgebrachten Gemüter. Sie erhoben von allen 13 Personen im Alter von 13 bis 32 Jahren die Identitäten und verwiesen sie des Platzes. Die Kriminalpolizei führt die weiteren Ermittlungen zum Verdacht der wechselseitig begangenen Körperverletzung.

Keine zwei Stunden später mussten Beamte zum Demianiplatz ausrücken. Auch dort gab es eine lautstarke Auseinandersetzung zwischen jungen Einheimischen und Asylsuchenden. Ein 20-jähriger Görlitzer soll dabei eine Haustür beschädigt und sich widerrechtlich in dem Wohnhaus aufgehalten haben. In einer Wohnung befanden sich drei Syrer im Alter von 22 und 23 Jahren. Sie sollen Flaschen aus Fenstern in Richtung der vor dem Haus stehenden Personen geworfen haben. Alle blieben nach Aussage des Polizeisprechers unverletzt. Dort stellten die Beamten insgesamt neun deutsche junge Männer im Alter von 17 bis 30 fest und erhoben deren Personalien.

Auslöser der Auseinandersetzung: Die drei Syrer sollen zuvor am Postplatz die Autos eines 21-Jährigen sowie eines 28-Jährigen mit Steinen beworfen haben. An den beiden BMW war laut Knaup augenscheinlich kein Schaden entstanden. „Es ist jedoch davon auszugehen, dass das Geschehene im Zusammenhang mit der zuvor beschriebenen Auseinandersetzung auf der Berliner Straße stand“, so der Sprecher.

Die Kriminalpolizei hat auch in diesem Fall die Ermittlungen zum Vorwurf der Sachbeschädigung, des Hausfriedensbruch, der Bedrohung und der gefährlichen Körperverletzung aufgenommen. „Die Polizei wird die Geschehnisse in der Görlitzer Innenstadt auch weiterhin aufmerksam beobachten, sichtbar präsent sein und konsequent eingreifen, um Konfrontationen zu unterbinden“, berichtet Knaup. (szo/tc)