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Görlitz und Zittau segnen neue Theaterstruktur ab

Wenn der Kreistag am Mittwoch auch noch zustimmt, ist Zittau erneut Gesellschafter und kann wieder mitreden.

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© Thomas Knorr

Die Stadträte von Görlitz und Zittau haben am Donnerstagabend fast zeitgleich, aber unabhängig voneinander der Übernahme von Gesellschafteranteilen der Stadt Zittau an der Gerhart-Hauptmann-Theater GmbH zugestimmt. Der Vertrag sieht vor, dass Zittau für einen Euro zehn Prozent der Anteile vom Landkreis Görlitz übernimmt. Für diese Summe hatte die Stadt ihre Anteile wegen einer finanziellen Schieflage 2006 an den damaligen Kreis Löbau-Zittau abgetreten. Sollte am Mittwoch auch noch der Kreistag dem Vertrag zustimmen, würden künftig der Landkreis 60 Prozent, die Stadt Görlitz 30 Prozent und die Stadt Zittau zehn Prozent der Gesellschafteranteile halten. Im Gegenzug bekommt die Stadt einen Sitz in der Gesellschafterversammlung und hat somit wieder ein gewichtiges Mitspracherecht zur Zukunft des Theaters, weil die Beschlüsse einstimmig sein müssen.

Unumstritten war der Beschluss in Zittau nicht. Zwar betonten alle Stadtratsfraktionen ihre Verbundenheit mit dem Theater. Unter anderem das finanzielle Risiko für Zittau war vor allem der Fraktion FUW/FBZ/FDP zu hoch, sodass sie sich gegen den Vertrag aussprach. Auch das städtische Rechnungsprüfungsamt meldete Bedenken an. Zittau müsste als Gesellschafter in diesem Jahr über den Sitzgemeindeanteil von knapp 600 000 Euro hinaus noch reichlich 100 000 Euro ans Theater zahlen, 2018 über das Doppelte. Wie viel es 2019 sein werden, ist angesichts der anstehenden Tarifverhandlungen noch völlig unklar. Das sei ein „finanzpolitischer Blindflug“, sagte Thomas Kurze (Freie Bürger). (SZ/tm)