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Genossenschaft baut Balkons an

Stück für Stück modernisiert die Wohnungsgenossenschaft – und das mit eigenem Geld. Die Probleme liegen woanders.

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© Dietmar Thomas

Von Jens Hoyer

Waldheim. Die Wohnungsgenossenschaft Waldheim setzt die Modernisierung ihrer Häuser fort. In den vergangenen Tagen waren an einem Block an der Pestalozzistraße Balkone angebaut worden. Erst einmal nur acht Stück, aber im kommenden Jahr soll es damit am nächsten Aufgang weitergehen, sagte Gerd Zickmann, Geschäftsführender Vorsitzender der Genossenschaft. Etwa 50 Prozent der Wohnungen der Genossenschaft seien mittlerweile mit Balkonen nachgerüstet worden, vor allem an der Goldbornstraße. „Jetzt sind die Häuser an der Pestalozzistraße dran. Viele Mieter wollten am Anfang nicht, aber jetzt wird der Wunsch nach einem Balkon größer“, so Zickmann. Auch die Chance, die Wohnungen später wieder zu vermieten, seien mit Balkonen besser. „Das wird heute erwartet“, so Zickmann.

Viele der älteren Genossenschaftler hätten keinen Garten mehr. „Mancher zieht jetzt eine Tomatenpflanze auf dem Balkon“, sagte Zickmann. Mit 69 Jahren ist der Altersdurchschnitt der Mieter besonders hoch. Darauf hatte die Genossenschaft schon mit dem Anbau von Aufzügen an ihre Häuser an der Pestalozzistraße reagiert. Auch die Balkone werde ohne neue Schulden mit Eigenkapital finanziert.

Die Genossenschaft steht solide da, hat keinen Leerstand – und trotzdem macht sich der Vorstand Gedanken um die Zukunft. „Im Landkreis Döbeln waren wir mit 133 Wohnungen die kleinste Wohnungsgenossenschaft“, sagte Zickmann. Er ist seit 1994 Vorsitzender und der einzige hauptamtliche Mitarbeiter. „Seit 1994 bin ich nur drei Tage nicht auf Arbeit gewesen“, sagt er. 2017 wird aber sein letztes Arbeitsjahr sein. Wie geht es danach weiter? „Es läuft auf eine Fusion mit einer anderen Genossenschaft hinaus“, sagte Zickmann. Gespräche seien geführt worden, im kommenden Jahr soll die Entscheidung fallen. Mit wem die Genossenschaft zusammengehen will, dazu wollte der Vorsitzende noch nichts sagen.