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Generationswechsel im Klingenberger Gemeindeamt

In den nächsten Jahren gehen viele Mitarbeiter der Verwaltung in Rente. Wie Klingenberg Personallücken vorbeugt.

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© Archiv: Frank Baldauf

Von Anja Ehrhartsmann

Klingenberg. Bis 2022 scheiden zwölf Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung altersbedingt aus. Damit werden Arbeitsplätze in den verschiedensten Ämtern frei. Insbesondere für zwei Stellen, in der Kämmerei und im Personalamt, wird dann ein Mitarbeiter mit abgeschlossenem Studium gesucht. Bürgermeister Torsten Schreckenbach (BfK) erklärt: „Um die Stellen dann wieder zu besetzen, möchte sich die Verwaltung zukünftig nicht nur auf die Ergebnisse von Stellenausschreibungen verlassen, sondern auch selbst ausbilden.“

Hauptamtsleiterin Heike Neuber hat dazu bereits die Ausbildereignungsprüfung abgeschlossen, sodass die Gemeinde seit vergangenem Jahr auch Lehrlinge ausbilden kann. Im September 2017 wurde die Lehrstelle mit Sophia Werner besetzt. Die Colmnitzerin lässt sich zur Verwaltungsfachangestellten ausbilden.

Doch die Gemeinde hatte noch einen weiteren Platz zu vergeben. Denn als dualer Praxispartner der Berufsakademie Sachsen besteht für Klingenberg die Möglichkeit, einem Studenten der Staatlichen Studienakademie Bautzen für den Praxisteil einen Platz in der Verwaltung zur Verfügung zu stellen. Zum Studienbeginn vergangenen Oktober hatte sich allerdings kein geeigneter Bewerber gefunden. Deshalb wurde der Platz in der Studienrichtung Public Management für 2018 erneut über verschiedene Kanäle ausgeschrieben. Dieses Mal mit Erfolg. „Bis zum Bewerbungsschluss gingen sieben Bewerbungen ein, davon eine aus dem Gemeindegebiet“, so Torsten Schreckenbach. Die Unterlagen wurden gesichtet, und anschließend seien vier Bewerber zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen worden.

Nach eingehender Beratung hat sich die Gemeinde nun für Felice Aßmann aus dem Klingenberger Ortsteil Colmnitz entschieden. „Herr Aßmann besucht derzeit die Fachoberschule für Wirtschaft und Verwaltung am Beruflichen Schulzentrum Otto Lilienthal in Freital-Dippoldiswalde, welche er im Juni 2018 mit der Fachhochschulreife abschließen wird“, so der Bürgermeister. Der Colmnitzer habe einen guten Notendurchschnitt und sei bereits mit den Grundzügen von Wirtschaft und Verwaltung vertraut. Er überzeugte unter anderem wegen der fachlichen Ausrichtung der Schule und einiger Praktika, die er bereits in verschiedenen Firmen gemacht hatte. Seine Lieblingsfächer seien unter anderem Mathematik, Volks-/Betriebswirtschaftslehre und Rechnungswesen. Das dreijährige BA-Studium beginnt für Felice Aßmann am 1. Oktober. Pro Semester wechselt sich dann jeweils eine dreimonatige Theoriephase mit dem praktischen Teil ab. In den Praxisphasen soll der Colmnitzer alle Abteilungen der Verwaltung in der Gemeinde durchlaufen, also Hauptamt, Finanzen und Bauamt. Der Schwerpunkt werde aber im Bereich Hauptamt und Finanzen liegen.

In Klingenberg ist Felice Aßmann bereits der zweite BA-Student. Doch das Thema Ausbildung spielte auch schon vor der Gemeindefusion eine Rolle. In Abstimmung mit der Altgemeinde Höckendorf finanzierte die Altgemeinde Pretzschendorf bereits 2012 ein BA-Studium an der Berufsakademie in Bautzen.