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Gardinenwechsel im Panometer

Das Panoramabild Dresden 1945 verschwindet in zweiter Reihe. Ab Sonnabend taucht die Stadt wieder in eine andere Epoche ein.

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© Sven Ellger

Von Nadja Laske

Der Mann hat viele Leben. Mal schlendert er mit weißen Kniestrümpfen über eine Straße. An der nächsten Ecke sieht man ihn auf einem Leiterwagen fahren. In diesem Moment jedoch steht Nick Haseloff in Jeans und Shirt mitten im Panometer. Lebensgroß und zeitgenössisch.

Seine Ausflüge in den Dresdner Barock liegen schon etliche Jahre zurück. Für den Panorama-Künstler Yadegar Asisi wirkte er in der historischen Szenerie mit, als das städtische Treiben fotografisch arrangiert und damit die riesige Leinwand gestaltet wurde. Viele Darsteller waren gefragt, die zum Teil verschiedene Rollen spielen. „Das muss man sich vorstellen wie Dreharbeiten zu einem Film, mit Kostümen, Maske, Drehbuch und exaktem Zeitplan.“ Seit 2009 gehört der Architekt zu Asisis Team.

Ab diesem Wochenende reisen die Besucher des Panometers wieder in eine andere Zeit. Vorübergehend war die Schau „Dresden 1945“ zu sehen. Dafür, dass sie nun eine Ruhepause einlegt, hat auch Nick Haseloff gesorgt, zusammen mit Technikern, Beleuchtern und Tonexperten. Das bildhafte Bombeninferno wartet nun in zweiter Reihe hinter der straff gespannten Leinwand mit barockem Stadtbild auf eine Rückkehr im nächsten Jahr. Beide Panoramabilder sind jeweils 3500 Quadratmeter groß und wiegen je eine Tonne. Das extra gewebte Material musste zunächst feuerfest beschichtet und lichtbeständig bedruckt werden. Um die Leinwände zu tauschen, lässt Nick Haseloff die Hängekonstruktion herabfahren, die Leinwand des einen Motivs auf einer Art Nebenschiene parken und das neue Motiv aufhängen. Dann ziehen Kräne die Konstruktion zurück bis unters Dach. Zum Schluss muss der Stoff gespannt und über mehrere Tage nachjustiert werden, da sich das Material aus dehnt, wie ein Pullover nach längerem Tragen. Auch die Türen werden getauscht. „Wir haben alle Türen, die ins Rund führen in zweifacher Ausführung, mit Motiven zu der einen und zur anderen Ausstellung“, erklärt Nick Haseloff.

Wenn ab Wochenende mit „Dresden im Barock“ wieder die frühere Facette Dresdner Stadtgeschichte im Panometer zu erleben ist, sehen die Besucher die Schau auf der Gasanstaltstraße 8b zu vergünstigten Preisen. Erwachsene zahlen nur neun statt 11,50 Euro und Kinder fünf statt sechs Euro. Familienkarten sind am Sonnabend und am Sonntag für vier Euro weniger als sonst zu haben.