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Fischdieb noch immer nicht überführt

Und wann kommen die Schlamm-Bagger an den Teich in Kleinerkmannsdorf? Denn der Löschteich „wächst“ zu.

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© Thorsten Eckert

Von Jens Fritzsche

Kleinerkmannsdorf. Der Übeltäter ist bis heute nicht wirklich überführt. „Wer uns damals immer wieder die Fische aus dem Kleinerkmannsdorfer Dorfteich geholt hat, wissen wir nach wie vor nicht“, sagt Harry Hauck. Seit 2013 waren ja immer wieder die Fische aus dem idyllischen Teich mitten in Kleinerkmannsdorf verschwunden. Harry Hauck, zu dieser Zeit Großerkmannsdorfer Ortsvorsteher und damit auch fürs zu Großerkmannsdorf gehörende Kleinerkmannsdorf zuständig, wohnt gleich neben dem Teich und ist auch im Teichverein aktiv, der dann immer wieder Fisch-Nachwuchs ausgesetzt hatte. Und überhaupt kümmern sich Vereinsmitglieder um die Pflege des auch als Feuerlöschteich wichtigen Gewässers. Denn die Hydranten im beschaulichen Kleinerkmannsdorf allein würden im Ernstfall nicht für die Wasserversorgung der Feuerwehr ausreichen.

Umso problematischer sind die zunehmende Verschlammung des Teichs und der Schilf-Wildwuchs vom Ufer aus. „Aber das können wir als Verein, mit weitgehend ins hohe Alter gekommenen Mitgliedern, leider nicht lösen“, macht Harry Hauck klar. „Ums Umfeld kümmern wir uns zwar nach wie vor, aber mehr geht einfach nicht“, sagt er. Und weiß, dass die Stadt Radeberg das Thema im Blick hat. Geld für die Entschlammung ist im Haushalt eingestellt.

Und in diesem Jahr werden nun die Bagger einer Spezialfirma anrollen. „Wir werden den Dorfteich in Kleinerkmannsdorf im Laufe des Jahres 2018 ausbaggern lassen“, sagt der Radeberger Stadtsprecher Jürgen Wähnert. Genaue Termine oder auch eine konkrete Firma, die die Arbeiten übernehmen wird, kann er allerdings derzeit noch nicht nennen, sagt er. Aber zumindest wird das Probleme also in den kommenden Monaten gelöst werden.

Bleibt aber noch immer die Frage nach dem Übeltäter, der sich immer wieder am Fischbestand des Kleinerkmannsdorfer Teichs zu schaffen gemacht hatte. Ob es tatsächlich ein Fischotter gewesen ist, wie damals vermutet? „Es ist ja später ein toter Otter in Großerkmannsdorf gefunden worden – und seither haben wir hier im Teich auch keine Verluste mehr gehabt“, liegt auch für Harry Hauck die Vermutung nahe, dass es wohl tatsächlich ein Otter gewesen war, der sich sozusagen an den gedeckten Tisch gesetzt hatte … Wobei Harry Hauck zwischenzeitlich auch mal die Vermutung hatte, es könnte sich beim Fisch-Dieb ebenso um einen Reiher handeln. Klar war jedenfalls, dass es keine Elektrozäune rund um den Teich geben sollte, um zum Beispiel gefräßige Otter abzuschrecken. Denn der Teich ist ja auch beliebtes Ausflugsziel von Familien mit Kindern, und so verzichtete der Teichverein auf solche Schutzmaßnahmen. Stattdessen wurde immer wieder neuer Fischnachwuchs gekauft.

Doch irgendwann hatte man dann auch das aufgegeben. Im März 2014 zum Beispiel hatten die Aktiven des Vereins gerade mal 15 überlebende Fische im Teich gezählt. Und diese 15 Fische sollten es dann quasi richten und den Dorfteich aus eigener Kraft wieder mit Leben füllen. Was offenbar bestens geklappt hat, wie schon das bisher letzte Abfischen Ende Oktober 2016 gezeigt hatte, als eine Menge Karpfen und Schleien aus dem Teich geholt werden konnten. Und eigentlich wollten die Vereins-Mitglieder damals auch den Teich komplett leerfischen, „weil wir ja für die geplante Entschlammung sowieso alle Fische herausholen müssen …“ Aber weil eben noch nicht klar ist, wann die Bagger tatsächlich in Kleinerkmannsdorf anrollen, durften dann zumindest die kleinen, die „Nachwuchs-Fische“ also, bleiben. „Und mittlerweile ist der Teich wieder richtig gut gefüllt, allerdings sind es alles ein- oder zweijährige Fische, die noch nicht in der Pfanne landen dürfen“, weiß Harry Hauck.