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Fenster zur Welt

IT-Profi Tom Roggenbuck arbeitet für einen Zittauer Holzhändler im Onlinegeschäft. Jetzt will er auch anderen Einzelhändlern und Kleinproduzenten neue Kunden beschaffen.

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© Matthias Weber

Von Mario Heinke

Tom Roggenbuck ist seit März im Holzhandel „Mega Holz“ am Löbauer Platz für die Informationstechnik und das Marketing verantwortlich. Er ist den ganzen Tag im Netz unterwegs und macht die virtuelle Seite des Zittauer Unternehmens fit. Sein neustes Produkt ist ein Fenster- und Haustüren-Konfigurator, der im Internet unter Megafenster24.com zu finden ist. Bisher wurden Türen und Fenster nur an lokale Kunden im persönlichen Beratungsgespräch verkauft. Nun können sich Bauherren mit wenigen Klicks passende Fenster und Türen individuell online zusammenstellen. Profil, Öffnungsmechanismus, Außen- und Innendekor, Verglasung, Scheibenart, Sprossen, Fenstergriff, Sicherheitsstufe und Innenfensterbank können so einfach ausgewählt werden. Die Marke „Megafenster24.com“ entstand.

„Der Umsatz ist um 30 Prozent angestiegen“, sagt Lars Höger, der mit Geschäftspartner Radoslaw Spychalski „Mega Holz“ gründete, das Gelände am Zollhaus kaufte und sanierte. Der Anteil der Online-Kunden sei in den vergangenen Jahren langsam aber kontinuierlich angestiegen, obwohl das Unternehmen den Onlineshop eher beiläufig betrieb, erzählt er. „Es war klar, wenn wir neue Kunden erreichen wollen, muss ein Online-Experte ran“, erzählt der Zittauer. Tom Roggenbuck ist dieser Mann. 25 Jahre jung, studierter Mechatronik-Ingenieur mit ausgeprägter Onlineaffinität und einem Schuss Leidenschaft für Bits und Bytes. Er überarbeitete als erstes den Onlineauftritt, sorgte für die Anbindung an verschiedene Online-Marktplätze wie Ebay und Amazon, erstellt ausführliche Produktbeschreibungen, kümmert sich um brauchbare Produktfotos, beobachtet die Konkurrenz, füttert das Facebookprofil mit Inhalten und bedient den Live-Chat und Telefonservice. Außerdem vernetzt er die Internetseiten thematisch mit anderen Anbietern. Seiner Arbeit ist es zu verdanken, dass die Zittauer bei bestimmten Artikeln, wie beispielsweise Jägerzäunen aus Lärche, in den Suchmaschinen nun ganz vorn zu finden sind. Mit Analyseprogrammen beobachtet Roggenbuck außerdem, wer, wann, welche Seiten besucht und was bestellt hat. So kann er mit manchem Trick oder Kniff die Werbung weiter optimieren. Ein angenehmer Nebeneffekt der Onlineaktivitäten sei es, dass Kunden aus ganz Sachsen oder Tschechien inzwischen nach Zittau kommen, um sich beispielsweise eine massive Sitzgarnitur oder einen Karnickelstall abzuholen, erzählt Höger. „Der regionale Werbeeffekt ist nicht zu unterschätzen“, lobt er den IT-Profi und möchte dessen Wissen anderen Einzelhändlern und Kleinproduzenten zur Verfügung stellen. Höger beobachtet den Zittauer Einzelhandel mit Sorge und ist überzeugt, dass der Umsatz in so manchem Laden gesteigert werden könnte, wenn die Händler sich im Netz wirkungsvoll präsentieren. Er könne sich vorstellen, deren Produkte auf den eigenen Plattformen im Netz zu vertreiben oder beim eigenen Onlineauftritt zu helfen. „Wie das im Einzelfall am besten funktionieren kann, klären wir in einem Gespräch“, sagt Tom Roggenbuck und lächelt. Er ist überzeugt, das Potenzial des Onlinehandels ist noch lange nicht ausgeschöpft. Interessierte Händler oder Produzenten können sich jederzeit melden, so sein Angebot.

Der unerschütterliche Optimismus der Mega-Holzmänner vom Löbauer Platz ist nicht ganz unbegründet, verschifften sie doch auch in diesem Jahr wieder zwei Hochsee-Container ins japanische Fukuoka, wo auf einem der größten Weihnachtsmärkte Japans ihre Holzbuden stehen. Verschiedene Modelle lieferten sie nach Kopenhagen, Regensburg, Bonn, Mainz oder Görlitz. In Polen werden die Buden vorproduziert. Die Montage erfolgt am Zittauer Firmensitz.

Telefon 03583 795120