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Entspannen im „Abendfrieden“

Seit 1991 gärtnert Reiner Stecher an der Hainichener Straße. Ihm gefällt die Geselligkeit.

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© Dietmar Thomas

Von Helene Krause

Döbeln. Mit einem Glückrad mit Preisen für Jung und Alt, mit einer Hüpfburg für die Kleinen, einem Programm mit Bauchredner Roy Reinker aus Bad Lausick und mit Essen aus der Gulaschkanone feiert die Gartengruppe „Abendfrieden“ in diesem Jahr ihr traditionelles Gartenfest. Es ist das 65.

Mit dabei ist Reiner Stecher aus Döbeln. Er gärtnert seit 1991 in der Gartengruppe. „Ich hatte erst einen Garten auf dem Stadtgut“, sagt er. Weil er in Gesellschaft sein wollte, gab er den Garten auf und nahm sich einen in der Gartengruppe „Abendfrieden“. In seiner Parzelle baut Stecher Tomaten, Paprika, Bohnen, Gurken, Zwiebeln und Erdbeere an. Aber auch ein Feigenbaum steht darin. Der trägt sogar Früchte. An einem Gewächshaus mit Tomaten wachsen Weinstöcke. Seine Laube braucht Stecher, wie er sagt, vor allem, wenn mal ein Gewitter kommt. Und in dem kleinen Teich möchte eine Ringelnatter Fische fangen. Doch die gibt es nicht. „Frösche waren da“, sagt Reiner Stecher. „Die hat die Schlange schon alle geholt.“

In seinem Garten genießt er die Ruhe, die Geselligkeit und den Zusammenhalt. „Als Rentner mit 69 Jahren kann man den Garten mehr genießen“, meint er. Auch mit der Gartengruppe ist Stecher sehr zufrieden. „Mir gefällt der Zusammenhalt“, so der Senior. Beim Gartenfest ist er immer mit dabei. Sein Sohn Holger ist der Koch an der Gulaschkanone, Reiner Stecher hilft als Assistent mit, dass die Erbsensuppe und das Gulasch gelingen.

Schade findet nicht nur Stecher, dass die älteren Leute ihre Gärten aufgeben. Neue Mitglieder zu gewinnen, ist schwierig. Das weiß auch Gartenvorstand Günter Schumann. „Die jungen Leute interessieren sich heute mehr für andere Dinge“, sagt er. Trotzdem sieht es für die Gartengruppe, die seit 1952 besteht, noch gut aus. 110 Mitglieder hat der Verein. Von 118 Gärten sind nur sechs frei. Da die Gartenanlage stadtnah gelegen ist, hält sich der Leerstand in Grenzen. Zur Gründungszeit der Anlage wollten die Gärtner nach der Arbeit die Ruhe genießen. Deswegen gaben sie der Gartengruppe den Namen Abendfrieden.

Die Gartenfeste sind immer gut besucht. Da kommen auch Gärtner aus anderen Gartensparten, wie Paul Starke aus Döbeln. Er hat seinen Garten auf der Schillerhöhe. „Es ist schön hier“, findet er und staunt, wie die Kleingärtner das Fest immer wieder hinkriegen. In Zschepplitz hat Bernd Geller seinen Garten. Zum Gartenfest der Kleingartensparte „Abendfrieden“ kommt er jedes Jahr. Ursula Böhlke aus Döbeln, die hier ihre Parzelle hat, hat ihn dazu eingeladen. Für das Gartenfest hat Böhlke extra Kuchen gebacken.