Merken

Engagierter Seifersdorfer verstorben

Der ehemalige Tischlermeister Karlheinz Hartmann erlag einer schweren Krankheit. Er wurde 81 Jahre alt.

Teilen
Folgen
© Archivfoto: Willem Darrelmann

Von Thomas Drendel

Seifersdorf. Seifersdorf trauert um Karlheinz Hartmann. Das Gründungsmitglied des Schlossfördervereins verstarb nach schwerer Krankheit vor wenigen Tagen im Alter von 81 Jahren. Er hinterlässt einen Sohn und zwei Töchter. Seine Frau war vor einigen Jahren gestorben.

Karlheinz Hartmann arbeitete 60 Jahre bei der Freiwilligen Feuerwehr des Ortes mit und engagierte sich vor der Wende in der Seifersdorfer Gemeindevertretung, vergleichbar mit einem Gemeinderat. „,Geht nicht, gibt es nicht‘, das war sein Leitmotiv. Er hat geholfen, wo er konnte“, sagt sein langjähriger Weggefährte und ehemalige Bürgermeister von Seifersdorf, Günter Zeeh. Ohne den gelernten Tischlermeister Karlheinz Hartmann wäre auch die Instandsetzung der Röderbrücke an der Kunathmühle im Seifersdorfer Tal nicht vorangekommen. Das Bauwerk musste im Jahre 2010 von der Gemeinde Wachau gesperrt werden, da die Holzbalken verfault waren. Gemeinsam mit Siegfried Malek und Günter Zeeh entrostete er die Eisenträger, strich das Geländer und besorgte Robinienholz. Insgesamt kosteten die Arbeiten rund 11 000 Euro. Zuschüsse gab es vom Heimat- und vom Schlossverein Seifersdorf, der Ortschaft Schönborn und der Stadt Dresden. Karlheinz Hartmann betrieb ab 1960 in Seifersdorf eine Tischlerei. Seine Frau hatte sie mit in die Ehe gebracht. Auch die große Hinweistafel vor dem Seifersdorfer Schloss hat Karlheinz Hartmann angefertigt. Das Plakat war in die Jahre gekommen, die Farbe blätterte ab. Er engagierte sich auch über die Grenzen von Seifersdorf hinaus. So machte er beim Aufbau der sogenannten Ochsenbude in Grünberg mit. Es handelt sich um eine Art Unterstand, in dem Rinder ihre Hufeisen erhielten.

Als Tischlermeister hatte er sich vor allem auf den Innenausbau konzentriert. So arbeitete er beim Ausbau des Palasthotels in Berlin mit. Und da er und seine Mitarbeiter oft für die SG Dynamo arbeiteten, lernte er auch bekannte Sportler kennen wie die Eiskunstläuferin Gabriele Seyfert und Kunstturnerin Karin Janz. Eine der letzten Arbeiten sei die Ausstattung der Theodor-Fontane-Suite im Grand Hotel an der Friedrichstraße in Berlin gewesen. Nach dem Ausscheiden aus dem Berufsleben übernahm sein Sohn die Tischlerei.