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Endlich warm

Zeit fürs Wasser: Auf Neiße und See startet die Saison, auch ohne die kurzzeitige Hitzewelle der nächsten Tage.

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© nikolaischmidt.de

Von Matthias Klaus

Görlitz. Bei Jörg Daubner liegen die Paddel und Ruder schon bereit. Die nächsten schönen, warmen Tage können kommen. Der Inhaber der Görlitzer Obermühle ist vorbereitet – und das schon seit drei Wochen. So lange ist der Bootsverleih an und auf der Neiße wieder in Aktion. Das bisher eher trübe Wetter hat dem Geschäft keinen Abbruch getan. „Die Saison ist eröffnet. Das Wetter stört Wassersportfreunde dabei nicht“, sagt Jörg Daubner. Mit der Resonanz ist er zufrieden. „Es läuft“, beschreibt Jörg Daubner den Bootsverleih an der Obermühle.

Zwei Ruderboote und fünf Kanadier hat er derzeit im Verleih. Letztere will der Gaststättenchef zahlenmäßig aufstocken – eben wegen der großen Nachfrage. In den kommenden Tagen erwartet Jörg Daubner angesichts steigender Temperaturen und Sonnenstunden zusätzliche Kunden in der Obermühle. „Viele kommen, paddeln auf der Neiße und setzen sich dann zu Kaffee und Kuchen in die Gasstätte“, schildert er. Seit 1999 bietet die Obermühle den Bootsverleih an. Es geht je nach Lust und Laune bis zum Weinhübler Wehr, etwa zwei, drei Stunden stromaufwärts oder in das Naturschutzgebiet „Weinlache“ mit seinen Seerosenfeldern und kleinen Inseln. Und das alles heute und morgen bei schönstem Wetter.

Denn es wird wohl ein kurzes, knackiges Sommer-Vorgefühl, was uns in den nächsten Tagen bevorsteht. Je nach Vorhersage im Internet steigen die Temperaturen in Görlitz am Freitag bis mindestens 25 Grad, schon heute, am Donnerstag, soll es deutlich wärmer werden als bisher. Danach scheint es allerdings wieder einen Temperatursturz zu geben. Lohnt es sich, denn jetzt schon die Badehose für den Berzdorfer See auszupacken? „Baden kann man auch im Winter“, lacht Uwe Kliem vom SV-Schönau-Berzdorf. Bereits vor vier Wochen hat er Mutige beobachtet, die sich in die See-Fluten gestürzt haben. Bei den Wassersportfreunden des SV Schönau-Berzdorf stand bereits am vergangenem Sonnabend das Ansegeln auf dem Plan, mit Gästen aus Polen und Tschechien. Die Sportfreunde sind derweil immer noch ein wenig gehandicapt. Denn die Erschließungsarbeiten für den Segelstützpunkt laufen noch. „So ganz richtig konnten wir deshalb noch nicht in die Saison starten“, sagt Uwe Kliem. Die Slip-Strecke ist beispielsweise noch nicht fertig. Der neue Sanitärcontainer steht zwar. Aber die Anschlüsse lassen noch auf sich warten. „Generell freuen wir uns aber natürlich, dass wir an die Mediensysteme angeschlossen werden“, sagt Uwe Kliem. Und wie steht es nun um das Baden im See? „Also ich schätze die Wassertemperatur auf zwölf Grad“, sagt der Mann vom SV Schönau-Berzdorf. Wenn das sonnige Wetter anhält, wird es vor allem in den flachen Wasserbereichen dann aber schnell erwärmt, sagt er.

Warmes Wasser hin oder her: Ein paar Kilometer neißeabwärts im Süden herrscht bei Engemanns in Hirschfelde schon wassertechnischer Hochbetrieb. Seit 1. Mai ist der Schlauchbootverleih eröffnet. Es gibt schon reichlich Vorbestellungen, heißt es vom Betrieb. Gerade das Wochenende ist sehr gut gebucht. „Wenn Sie noch Interesse haben: Für den Sonntag gibt es noch ein paar freie Zeiten“, sagt eine Mitarbeiterin. Bei Engemanns können Wassersportfreunde ein Schlauchboot mieten und dann von Rosenthal bis zum Kloster St. Marienthal paddeln. Oder sich nur treiben lassen, mit Kurskorrekturen selbstverständlich. Etwa zweieinhalb Stunden dauert die Reise auf der Neiße.

Für den Chef der Görlitzer Obermühle gibt es indes ein eindrückliches Zeichen, dass die neue Saison begonnen hat: Reinfaller. Leute, die aus Ruder- oder Paddelboot in die Neiße gestürzt sind. „Davon gab es in diesem Jahr bei uns schon einige“, erzählt er schmunzelnd.